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DIE AUSSTATTUNG DER WELT (DF)

Wiesbadener Erstaufführung: Ohne die richtige Ausstattung ist es fast unmöglich, Epochen und Milieus in Film und Fernsehen darzustellen – trotzdem wird sie selten bewusst wahrgenommen. Das Regie-Duo erkundet die drei großen Sammlungen im Studio Babelsberg, delikatessen Requisiten Fundus Berlin und FTA Props in Hamburg. Jeder Fundus hat eine andere Logik und eine spezielle Community mit bis zu 100.000 Dingen pro Institution. Lampen, Tassen, Sofas, (Missions-)Spardosen, Fahnen, Spielzeugfische, Plastikblumen, Uhren und Ölgemälde entfalten ihre Vielseitigkeit, wenn sie in neue Ordnungen wechseln. Sie werden verpackt, neu sortiert, fotografiert, „digitalisiert“ und online gestellt als Beschreibung, Suchbegriff oder Foto.

Manchmal reisen die Dinge in die „ausgestattete Welt“. Sie wirken mit in Filmen und Serien von KOLBERG bis GROSSSTADTREVIER, WELT AM DRAHT bis PRÜFSTAND 7 oder ART GIRLS, FINSTERWORLD oder Sonnenalle”, aber auch in VERBOTENE LIEBE. Sowohl die Dinge als auch die Schauspieler*innen erlauben sich in den Zitaten neue Beziehungen. 

Die Schauspielerin und BiPOC-Aktivistin Thelma Buabeng schlüpft in eine dokufiktionale Rolle. Als Doktorandin der Postcolonial Studies jobbt sie im Fundus. Sie entdeckt einen parallelen Ding-Alltag von afrikanischen Objekten – koloniale Originale, Airport Art, rätselhafte oder rassistische Gegenstände und schließlich das Portrait einer „African Woman Holding a Clock“.

Zum Trailer geht’s hier.

Bild © Bramkamp Weirich GbR

Festival-Nachlese
DIE AUSSTATTUNG DER WELT
Regie: Susanne Weirich, Robert Bramkamp, DE 2023, 103 min, DCP, DF, FSK: ab 0


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