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JUD SÜSS

Der von der nationalsozialistischen Regierung in Auftrag gegebene Propagandafilm JUD SÜSS zeigt eine ideologisch verzerrte Version der Biografie der historischen Person Joseph Süß Oppenheimer.
Der jüdische Finanzberater wird vom württembergischen Herzog Karl Alexander an den Hof berufen, um dessen maßlosen Lebensstil zu finanzieren. Seinen Einfluss nutzt Oppenheimer, um den Judenbann in Stuttgart aufzuheben, woraufhin viele Juden in die Stadt kommen. Das tugendhafte, deutsche Gegenbild zu Oppenheimer liefern der Staatsrat Sturm, dessen Tochter Dorothea und ihr Verlobter Faber. Als Oppenheimer alles daran setzt, Dorothea zur Frau zu nehmen, kommt sein gewissenloser sowie gewalttätiger Charakter zum Vorschein.

JUD SÜSS gehört zu einer Reihe von antisemitischen Filmen, die im nationalsozialistischen Deutschland um 1940 im staatlichen Auftrag produziert wurden. Drei dieser Filme stellten jüdische Bankiers als skrupellose, macht- und geldgierige Personen dar. Neben JUD SÜSS waren dies die musikalische Komödie ROBERT UND BERTRAM und der Historienfilm DIE ROTHSCHILDS. Der von Goebbels konzipierte Hetzfilm DER EWIGE JUDE ist hingegen eine Art Prototyp des nationalsozialistischen „Dokumentarfilms“, dessen explizites Ziel es war, Hass und Gewalt gegen Juden zu evozieren.

Mi 4.10. 20.15
Kinoseminar Filmpropaganda
JUD SÜSS
Regie: Veit Harlan, DE 1940, 98 min, 35mm, mit Ferdinand Marian, Kristina Söderbaum, Heinrich George

Einführung und Filmbesprechung: Horst Walther, MA (Institut für Kino und Filmkultur), Seminarteilnahme ab 14 Jahren

Sondereintritt: 8€/7€ ermäßigt


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