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MISS HOLOCAUST SURVIVOR (OmU)

Wiesbadener Erstaufführung: 12 Frauen im Alter von 77-95 Jahren flanieren einen Laufsteg entlang. Sie tragen ihre schönsten Kleider. Schmuck und Makeup zieren gealterte Gesichter und zerbrechliche Körper. Es ist der eigenartigste Schönheitswettbewerb der Welt. Denn die Frauen haben eines gemeinsam: Sie sind die letzte Generation der Holocaustüberlebenden. Diese Frauen sind der schlimmsten Hölle des 20. Jahrhunderts entkommen. Sie wurden ihrer Kindheit, ihrer Körper, ihrer Femininität und Freiheit beraubt. Sie sind Mütter, Großmütter, manche Urgroßmütter geworden. Jetzt stehen sie dem Unvermeidlichen gegenüber: dem altersbedingten Verfall des eigenen Körpers. Die meisten teilen sich ein Zuhause: Das Altenheim für Holocaust-Überlebende in Haifa. Diese Einrichtung, in der sie Tanzabende und Altersromanzen erleben, hat sie davor bewahrt, ihre letzten Tage in Armut zu verbringen: Ein Viertel aller Holocaustüberlebenden in Israel lebt unterhalb der Armutsgrenze. 
Die Jury verbringt eine Woche mit den Teilnehmerinnen, bevor sie ihr Urteil fällt. Die Suche nach innerer Schönheit ist universell, in fast allen Ländern werden Frauen ab einem bestimmten Alter oft ignoriert. Dieser Film erzählt nicht nur von einzigartigen Holocaustüberlebenden, sondern von der Schönheit, die Frauen in fortschreitendem Alter innewohnt.

Zum Trailer geht’s hier.

Pressestimmen:

„Natürlich macht gerade die Provokation diese Geschichte interessant. Aber Wegrzyn war so klug, sich nicht auf das Spektakel zu konzentrieren. Er zeigt zwar über die 89 Minuten des Films verstreut immer wieder Aufnahmen von den Proben, bei denen den Frauen im Alter zwischen 75 und 95 Jahren von einer Veranstalterin in einem recht herrischen Ton beigebracht wird, wie sie sich möglichst elegant auf der Bühne bewegen sollen. Aber viel wichtiger ist es für ihn, zwei der Teilnehmerinnen zu porträtieren und von ihrem Leben erzählen zu lassen.“ (taz)

„Ihre Geschichten, beeindruckend und zutiefst erschütternd, dürfen niemals vergessen werden.“ (Cinema)

„Der polnische Regisseur Radek Wegrzyn setzt dem Vergessen und Verdrängen seinen Dokumentarfilm MISS HOLOCAUST SURVIVOR entgegen, lässt die Überlebenden zu Wort kommen und beschreibt ihren Alltag in Israel, der sich durch den Miss-Wettbewerb in eine unerwartete Richtung entwickelt. Leichte, humorvolle Momente, in denen sich die alten Damen auf der Bühne bewegen, wechseln mit oft erschütternden Berichten über die Zeit in den Konzentrationslagern.“ (programmkino.de)

„Die Kritik am Setting dieser, von außen seltsam anmutenden, Veranstaltung baut der Dokumentarfilm MISS HOLOCAUST SURVIVOR geschickt mit ein […]. [A]uch wenn die Dramaturgie des Films auf die Show mit 2000 Gästen hin ausgerichtet ist, dient der Wettbewerb nur als geschickte Klammer für eine Annäherung an die beiden Hauptprotagonistinnen, die für sehr unterschiedliche Umgangsweisen mit den Wunden des Holocaust stehen.“ (film-dienst.de)

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Erinnern an die Opfer“ und in Kooperation mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt und der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden.

Bild © Farbfilm Verleih 

27. Januar: Erinnern an die Opfer
MISS HOLOCAUST SURVIVOR 
Regie: Radek Wegrzyn, DE 2023, 87 min, DCP, OmU, FSK: ab 12 


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