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DAS FLÖTENKONZERT VON SANSSOUCI (DF)

Wiesbaden Premiere der digital restaurierten Stummfilmfassung der Murnau-Stiftung: Der Film spielt im Jahr 1756, kurz vor Beginn des Siebenjährigen Krieges in Dresden. Der preußische Gesandte erfährt zufällig von einem Geheimvertrag zwischen Sachsen, Russland und Österreich. Sofort entsendet er einen Major als Kurierreiter zum König. Friedrich II. reagiert listig und manövriert noch während seines Konzerts in Sanssouci die Gegner aus.

Gustav Ucickys Ende 1930 uraufgeführter Historienfilm DAS FLÖTENKONZERT VON SANSSOUCI ist der erste Tonfilm, der zwischen 1920 und 1945 sehr populären Fridericus Rex-Filme, die sich mit Leben und Wirken von Friedrich des Großen auseinandersetzten. Zudem ist der Titel eine der ersten deutschen Tonfilmproduktionen überhaupt, von der zeitgleich auch noch eine Stummfilmfassung gedreht wurde. Die Besonderheit der stummen Version liegt darin, dass sie über Musik-, Gesangs- und Geräuschpassagen verfügt. Als Grundlage für die 4K-Digitalisierung dieser Fassung von 2022 dienten das Originalbild- und Originaltonnegativ.
DAS FLÖTENKONZERT VON SANSSOUCI ist stark nationalistisch gefärbt und muss im Kontext seiner Entstehungszeit betrachtet werden. Interessant ist die Tatsache, dass die Stummfilmfassung, die vermutlich für den Export ins Ausland gedacht war über die Zwischentitel wesentlich weniger Nationalismus transportiert als die Tonfilmfassung, die über die gesprochenen Dialoge viel mehr Spitzen gegen die internationale Koalition verteilt.

Im Rahmen der Ausstellung „Kaspar Kögler. In kleinem Kreis“ des sam – Stadtmuseum am Markt präsentieren wir die digital restaurierte Fassung zum ersten Mal in unserem Kino! Als Friedrich II. ist Schauspieler Otto Gebühr in seiner Paraderolle zu sehen und auch das Friderizianische Rokoko wird in dem Historienfilm vor allem anhand der prachtvollen Kostüme aufgegriffen. Verantwortlich für die Kostüme war die international renommierte und von der UFA häufig für Großproduktionen verpflichtete „Theaterkunst H. J. Kaufmann & Co.“ wie auch Leopold Verch und Peter Becker, die auf Historienfilme und die Zeit des Rokoko spezialisiert waren. Eingefangen wurden die zahlreich verwendeten Brokatgewänder in ihrem ganzen Glanz vom deutschen Star-Kameramann Carl Hoffmann.

„Erster Fridericus-Rex-Film der Tonfilmzeit mit dem auf den ‚alten Fritz‘ bereits festgelegten Otto Gebühr, akustisch noch unbeholfen, aber recht bildwirksam und betont nationalistisch. Nach 1945 von den Alliierten verboten.“ (Lexikon des internationalen Films)

In Kooperation mit dem sam – Stadtmuseum am Markt.

Bild: Quelle Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

Kaspar Kögler. In kleinem Kreis 
DAS FLÖTENKONZERT VON SANSSOUCI
Regie: Gustav Ucicky, DE 1930, 88 min, DCP, DF, FSK: ab 6, mit Otto Gebühr, Renate Müller, Hans Rehmann
Einführung: Dr. Vera Klewitz (sam – Stadtmuseum am Markt)


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