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125. Geburtstag Hans Brausewetter

Hans Brausewetter (* 27. Mai 1899 in Málaga, Spanien; † 29. April 1945 in Berlin) wächst in Spanien auf und kommt 1914 mit der Familie nach Deutschland. 

Brausewetter debütierte 1922 beim Film und spielte fortan – häufig in Nebenrollen als pausbäckiger, sympathischer Freund des Helden – in über 100 Spielfilmen mit.

Im Dritten Reich geriet er aufgrund seiner Homosexualität in Konflikt mit dem NS-Regime und wurde im Oktober 1936 wegen Verstoßes gegen §175 vorübergehend verhaftet. Durch Intervention der Schauspielerin Käthe Haack bei Reichspropagandaminister Joseph Goebbels wurde er jedoch wieder freigelassen.

1939 trat er zusammen mit Heinz Rühmann und Josef Sieber in PARADIES DER JUNGGESELLEN auf, aus dem das Lied „Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern“ stammt, welches in der Folge zum Gassenhauer wurde. Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs interpretierten Rühmann, Sieber und Brausewetter im Auftrag von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels das Lied im Radio beim Wunschkonzert für die Wehrmacht mit geändertem Text als Schmähung gegen Winston Churchill („Das muss den Ersten Seelord doch erschüttern“) erneut. 1940 trug das Trio das Lied auch im NS-Propagandafilm WUNSCHKONZERT vor.

1943 spielte Brausewetter in dem aufwendig inszenierten Fantasyfilm MÜNCHHAUSEN den Freiherrn von Hartenfeld. Der mit großem Aufwand, Starbesetzung und in der noch neuen Agfacolor-Technik produzierte Farbfilm wurde von Goebbels selbst aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Ufa-Filmstudios in Auftrag gegeben. Das Drehbuch stammt von Erich Kästner, der unter Pseudonym eine „Sondergenehmigung“ von Goebbels für diese Arbeit erhielt. 

Hans Brausewetter wurde auf Goebbels’ Gottbegnadeten-Liste als wichtiger Schauspieler des NS-Staats aufgeführt. Somit wurde er nicht zum Militärdienst eingezogen. Doch kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er als Zivilist bei einem Bombenangriff schwer verletzt und erlag seinen Verletzungen am 29. April 1945.

Im April zeigen wir zum 125. Geburtstag des Schauspielers Hans Brausewetter die Komödie PARADIES DER JUNGGESELLEN und das Gerichtsdrama und ersten Film Noir des späteren Hollywood-Regisseurs Robert Siodmak VORUNTERSUCHUNG (1931).

Bild: Quelle - DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

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