Bürgerlicher Name Ferdinand Haschkowetz Lebensdaten 14. August 1902 (Wien, Österreich) – 7. August 1946 (München) Familie Ehefrau Maria Byk Filme im Bestand der Murnau-Stiftung
Seinen Künstlernamen übernahm Ferdinand Marian von seinem Vater, welcher ein österreichischer Opernsänger war. Auch seine Mutter war Musikerin und so war ihm eine künstlerische Karriere möglicherweise vorbestimmt. Ohne jemals an einer Schauspielschule Unterricht genommen zu haben, verschaffte sich Ferdinand Marian mithilfe der Kontakte seines Vaters einen Namen im Show- Business.
Sein rascher Aufstieg wurde wohl teilweise auch durch sein politisches Desinteresse begünstigt. Obwohl er heute nicht als überzeugter Anhänger des Nationalsozialismus gilt, ist seine wohl bekannteste und berüchtigtste Rolle die des Joseph Süß Oppenheimer in Veit Harlans Propagandafilm Jud Süss, welcher 1940 erschien. „Marians Gesicht wurde […] weltweit zum antisemitischen Sinnbild des jüdischen Frauen- und Rassenschänders”, heißt es in seiner Biographie.
Doch Marian wirkte zu Kriegszeiten auch in einigen sehr erfolgreichen Unterhaltungsfilmen wie beispielsweise Münchhausen (1942/43) und In flagranti (1943) mit. Er wurde von Joseph Goebbels in dessen „Gottbegnadeten-Liste“ aufgenommen und so davor bewahrt, zum Kriegsdienst verpflichtet zu werden. Obwohl Marian die „Schurken-Rollen“ eindeutig lagen, kann heute sein Auftritt in Hans H. Zerletts Reise in die Vergangenheit aus dem Jahre 1943 als der ergreifendste seiner gesamten Karriere bezeichnet werden. Er übernahm in dieser Produktion die Rolle eines trauernden Herrenreiters, der Suizid begeht.
Aufgrund seines Mitwirkens in Jud Süss wurde Marian 1946 schließlich mit einem Berufsverbot belegt. Im August desselben Jahres starb er bei einem Autounfall. Bis heute ist unklar, ob Marian nicht doch den Freitod wählte.
Text aus der Ausstellung "Superstars der Ufa"