Namensgeber der Stiftung ist Friedrich Wilhelm Murnau (* 1888; † 1931), dessen Nachname ein Künstlername ist, welcher vermutlich auf einen Urlaubsaufenthalt in der oberbayerischen Stadt Murnau zurückgeht. Am 28. Dezember 1888 wird er als Friedrich Wilhelm Plumpe in Bielefeld geboren. Murnau zählt zu den bedeutendsten Regisseuren der Stummfilmzeit; er prägt das Weimarer Kino und arbeitet in Hollywood. Sein Name steht für die erste Blütezeit des deutschen Kinos, das in den 1920er Jahren weltweit Erfolge feiert und bedeutende Persönlichkeiten hervorbringt.
Murnaus Werk wird mit dem Expressionismus der 1920er Jahre verbunden. Künstlerisch gilt er als Romantiker und Melancholiker, seine psychologische Bildführung und die revolutionäre Kamera- und Montagearbeit stellten damals neue Maßstäbe für Filmkunst und Filmhandwerk auf. Durch Klassiker wie NOSFERATU- EINE SYMPHONIE DES GRAUENS (1922), DER LETZTE MANN (1924), TARTÜFF (1926) und FAUST – EINE DEUTSCHE VOLKSSAGE (1926) schreibt er Filmgeschichte. SUNRISE – A SONG OF TWO HUMANS (1927) gewinnt bei der ersten Oscarverleihung in drei Kategorien. Das Südseeepos TABU (1931), das Murnau nach der Enttäuschung in Hollywood auf eigene Faust produziert, soll sein filmisches Vermächtnis werden: Er stirbt am 11. März 1931 und erlebt die Premiere seines letzten Films nicht mehr.
Die Murnau-Stiftung führt insgesamt 14 Filme ihres Namensgebers. Leider gilt ein Teil seines Frühwerkes verschollen oder ist nur fragmentarisch erhalten. Ebenso wird die Produktion 4 DEVILS (1928) als verschollen geführt. Sein Nachlass wurde von der Familie an die Murnau-Stiftung übergeben.
Friedrich Wilhelm Murnau
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