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Film

FILMISCHE LANDSCHAFTEN: AUSSTELLUNG IM DEUTSCHEN FILMHAUS

21. Januar 2015 - „Filmische Landschaften“ zeigt die aktuelle Ausstellung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung vom 27. Januar bis 15. März im Deutschen Filmhaus in Wiesbaden. Die fotografischen Arbeiten von Silvester Stöger erinnern in Zeiten des digitalen Kinos an die physische Materialität des historischen Films. Die Ausstellung (Eintritt frei) ist geöffnet zu den Kinovorstellungen des Murnau-Filmtheaters.

Ermöglicht wurde die Schau durch die „Digitalisierungsoffensive“ der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, die in den kommenden Jahren ihre umfangreichen Bestände für digitale Medien zugänglich machen muss. Der in Wien lebende Künstler und Filmrestaurator ist wie beim Eröffnungsfilm Das Totenschiff (DE 1959) an Filmdigitalisierungen beteiligt.

Die Ausstellung wird am Dienstag, 27. Januar (19 Uhr) eröffnet. Es sprechen Silvester Stöger (Künstler und Filmrestaurator), Ernst Szebedits (Vorstand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung) und Stadträtin Rose-Lore Scholz (Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Wiesbaden). Als Eröffnungsfilm um 20.30 Uhr wird Das Totenschiff von 1958 in der frisch digitalisierten Version gezeigt. Der Eintritt zu Ausstellungseröffnung und Filmvorführung beträgt 8 Euro.

Über die Ausstellung: Filmische Landschaften
Der in Wien lebende Künstler und Filmrestaurator Silvester Stöger (Jahrgang 1983) gewährt in der Ausstellung „Filmische Landschaften“ neuartige Einblicke in eine sonst unsichtbare ästhetische Dimension des Mediums Film. Die fotografischen Arbeiten zeigen Teile analoger filmischer Quellen, welche nicht für die Leinwand bestimmt sind. Ganz im Gegensatz zum Prinzip des kinematografischen Bewegtbildes halten die unbewegten Panoramen den Filmstreifen an und offenbaren Ansichten auf die titelgebenden filmischen Landschaften.

Filmrollen von 35mm-Filmkopien besitzen zumeist einen „überschüssigen“ Anfangs- und Endteil, um ihn im aufgerollten Zustand zu schützen und ihn in die Mechaniken der Projektionstechnik einspannen zu können, ohne das zu projizierende Bild zu beschädigen. Das Material der sogenannten Start- und Endbänder ist ursprünglich oft ebenfalls fotosensitiv und somit potentieller Bildträger. Diese Eigenschaft wird häufig genutzt, um projektionstechnische oder archivarische Informationen zu vermerken. Zumeist sind sie bekannt durch den Umstand, dass sie auch den Countdown besitzen, der bei verzögertem Rollenwechsel während Kinoprojektionen schon einmal zu sehen sein kann.

In den Arbeiten der Ausstellung handelt es sich um Bilder, welche in diesen Teilen von Filmen aus dem Archiv der Murnau-Stiftung gefunden wurden. Die Details sind häufig zufällig entstandene Szenen, die nicht wirklich von weiterem Interesse im Kontext des eigentlichen Filmes sind, aber in der Perspektive des Künstlers durchaus eine ästhetische Dimension besitzen. Physisch handelt es sich zumeist um so genannte „Einstrahlungen“. In diesem Falle wurde das lichtsensible Material in unkontrollierter Weise belichtet und dadurch bei der Entwicklung ein Bild in der Gelatine erzeugt. In der Ausstellung zu finden sind ebenso Bildstriche, die die einzelnen Filmbilder voneinander trennen, Löcher, Risse oder weiterkopierte Aufkleber.


Termine im Murnau-Filmtheater
Di 27.01.2015 19:00 Uhr
Ausstellungseröffnung: Filmische Landschaften
Grußworte von Silvester Stöger (Künstler und Filmrestaurator), Ernst Szebedits (Vorstand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung) und Stadträtin Rose-Lore Scholz (Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Wiesbaden)

Di 27.01.2015 20:30 Uhr
Filmvorführung: Das Totenschiff
Regie: Georg Tressler, DE/MEX 1959, 98 min, DCP, FSK: ab 16,
mit Mario Adorf, Horst Buchholz, Helmut Schmid
Als Eröffnungsfilm wird Das Totenschiff von Georg Tressler in der frisch digitalisierten Version, an der Silvester Stöger beteiligt war, gezeigt. Der Schwarzweißfilm wurde frei nach dem gleichnamigen Abenteuerroman von B. Travens gestaltet und handelt von einem amerikanischen Seemann, der sich ohne Papiere in die Heimat durchschlagen will. Vom Pech verfolgt, heuert er allerdings auf einem „Totenschiff“ an – hochversichert, aber mit wertloser Fracht beladen und bestimmt unterzugehen. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt. In Hauptrollen sind Mario Adorf und Horst Buchholz zu sehen.

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