Theodor, ein armer Schlucker und Landstreicher, findet an einem ungemütlichen Winterabend, nach langem ziellosen Umherirren ungehindert Zutritt in die Villa des mit irdischen Gütern überaus reich gesegneten Privatiers und Hausbesitzers Benjamin Frisch. Durch Zufall erfährt er noch am gleichen Abend, daß der Besitzer dieses molligen, prachtvoll eingerichteten und mit Lebensmitteln reichlich versehe ...
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Theodor, ein armer Schlucker und Landstreicher, findet an einem ungemütlichen Winterabend, nach langem ziellosen Umherirren ungehindert Zutritt in die Villa des mit irdischen Gütern überaus reich gesegneten Privatiers und Hausbesitzers Benjamin Frisch. Durch Zufall erfährt er noch am gleichen Abend, daß der Besitzer dieses molligen, prachtvoll eingerichteten und mit Lebensmitteln reichlich versehenen Hauses sich auf einer Reise befindet, von der er voraussichtlich erst nach Verlauf von einigen Tagen zurückerwartet werden dürfte -...und als ein im Speisezimmer der Villa aufgestelltes lebensgroßes Ölgemälde ihn schließlich noch über die fabelhafte Ähnlichkeit des Hausbesitzers mit ihm selbst belehrt, spielt Theodor mit großem Geschick und viel Schelmerei die Rolle seines abwesenden Doppelgängers,..läßt es sich in dem vornehmen Hause wohl sein und scheut es schließlich nicht, auf einer der vielen von ihm veranstalteten Festlichkeiten seine Verlobung mit dem hübschen Stubenmädchen Marie, die sich die Umwandlung Ihres vermeintlichen Herrn durchaus nicht erklären kann, zu proklamieren. Mit Staunen und Befremden hat die gesamte Einwohnerschaft des Städtchens, allen voran jedoch der Kriminalkommissar Schön, dieses seltsame Treiben des sonst als angenehmen-ruhiger Mensch bekannten reichen Junggesellen beobachtet und mitangesehen. Ein leise aufsteigender Verdacht Schöns erhält durch immer neuauftauchende Nachrichten über das seltsame Gebahren des Pseudo Privatiers neue Nahrung, und als ein soeben von auswärts heimkehrender Freund dem erstaunt aufhorchenden Kommissar auf dessen Erzählung erwidert, er hätte doch noch den gestrigen Abend in Hamburg gemeinsam mit dem Privatier Frisch am Stammtisch verbracht, kennt der triumphierende Zorn des Kommissars keine Grenzen. Durch ein dringendes Telegramm zur sofortigen Heimkehr aufgefordert, findet sich der wahre Herr Frisch noch am gleichen Abend in seiner Wohnung ein. Theodor wird entlarvt, und reumütig-geknickt, verläßt er den Schauplatz seiner segensreichen Tätigkeit, um an einer anderen Stelle nunmehr sein Heil zu versuchen.
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