Nach dem Fahrrad-Film-Festival im März dreht sich auch hier alles ums Zweirad: Felix denkt nur an das eine, an sein Fahrrad. Als Kilometer-Junkie strampelt er sich von einer Etappe zur nächsten. Seine Freundin Eva fuhr anfangs noch gerne mit, ist aber allmählich von den Radtouren genervt. Sie stellt Felix ein Ultimatum: das Fahrrad oder sie. Er entscheidet sich für das Rad und wagt nur noch extremere Unternehmungen, bis ihn ein Unfall zur Besinnung bringt.
Pressestimmen:
„Mit feiner Ironie rekonstruiert dieses Fernsehspiel den Verlauf einer speziellen, legalen ‚Drogen‘-Karriere, untermauert von Experten-Statements und dokumentarischem Material.“ (Süddeutsche Zeitung)
„Hier spielt [Carlé] ironisch mit dem Genre, erzählt die tragikomische Geschichte des radsüchtigen Felix als Pseudo-Dokumentation mit eingespielten Nonsens-Interviews, Gesprächen in der Selbsthilfegruppe und absurden Reiseberichten.“ (Frankfurter Sonntagszeitung)
Auszeichnungen:
1994 – Adolf-Grimme Preis
Begründung der Jury: „Welch ein Sujet: die Radfahrerleidenschaft von Männern, vorzugsweise in der Mitte des Lebens. Ein bisschen Krise, ein bisschen Langeweile - und dann die Vision, auf den eleganten Stahlrahmen mit den edlen Zutaten aus dem juweliergleichen Bike-Laden der Alltäglichkeit davonzufahren. Was andere zu platten sozio-psychologischen Studien verleitet hätte, hat Carle zu einem virtuosen Kabinettstückchen verlockt. Mit bewundernswerter Leichtigkeit, mit Ironie (die mehr als nur einen Hauch liebevoller Anteilnahme nicht ganz verdecken kann), mit Witz und Einfallsreichtum erfindet und erzählt er eine individuelle Geschichte der Radler-Sucht, der die Frauen nur entfliehen können.“
Sa 8.4.17 18.00 Uhr DF
200 Jahre Fahrrad
MÄNNER AUF RÄDERN
Regie: Thomas Carlé, DE 1993, 63 min, DVD, DF, FSK: ungeprüft, mit Eberhard Wolf, Johanna Lier, Michael Degen
Gespräch mit dem Regisseur Thomas Carlé im Anschluss