Direkt zum Inhalt
Film

MURNAU-STIFTUNG ENGAGIERT SICH BEI „KÜNSTE IM EXIL“

3. Oktober 2013 – Als Kooperationspartner unterstützt die Murnau-Stiftung das interdisziplinäre Projekt „Künste im Exil“. Die virtuelle Ausstellung erinnert an über 8.000 Kulturschaffende, die zwischen 1933 und 1945 aus dem nationalsozialistischen Machtbereich emigriert sind oder flüchten mussten. Dabei handelte es sich um Bildende Künstler, Fotografen, Schriftsteller, Architekten, Theater- und Filmregisseure, Tänzer, Schauspieler und Musiker.

„Sie hinterließen eine schmerzliche Lücke in der deutschen Kultur. Nach dem Ende des Krieges wurde das Schaffen von Künstlern und Literaten, die während des Nationalsozialismus verfolgt, verfemt, entrechtet und ins Exil getrieben worden waren, hierzulande verdrängt und sogar teilweise vergessen. Als besonders bittere Erfahrung muss gelten, dass diejenigen, die zurückkamen, oft nicht wieder Fuß fassen konnten und als Künstler ein zweites Mal heimatlos wurden. Dies weiter aufzuarbeiten, ist besonderes Anliegen der Bundesregierung,“ so Kulturstaatsminister Bernd Neumann.

„Die Aufarbeitung des nationalsozialistischen Terrors und dessen Wirkung ist bei weitem nicht abgeschlossen. Gerade der Film als Leitmedium des 20. Jahrhunderts und facettenreiches Propagandainstrument des Dritten Reiches bietet substantielles und anschauliches Material,“ so Ernst Szebedits, Vorstand der Murnau-Stiftung. Die virtuelle Ausstellung bietet unter anderem Ausschnitte aus Erik Charells Musik-Spielfilm Der Kongress tanzt, der – unter Mitwirkung zahlreicher späterer Emigranten – in Deutschland 1931 in die Kinos kam.

Über die virtuelle Ausstellung 
Die verschiedenen Forschungseinrichtungen, Archive und Ausstellungshäuser in Deutschland, die sich mit dem Thema Exil auseinandersetzen, haben sich für das Projekt „Künste im Exil“ unter der Federführung der Deutschen Nationalbibliothek vernetzt, in enger Kooperation mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, um diese Inhalte und Ergebnisse in einer virtuellen Ausstellung sichtbar zu machen. Dazu gehören unter anderem die Jüdischen Museen in Frankfurt, Berlin und München, die Stiftung Deutsche Kinemathek, das Bundesarchiv, die Akademie der Künste, die Gesellschaft für Exilforschung, die Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur, das Zentrum der Verfolgten Künste im Kunstmuseum Solingen, die Österreichische Exilbibliothek in Wien sowie das Schweizerische Literaturarchiv. Zeitlich wird der Focus für „Künste im Exil“ zunächst auf die Zeit von 1933 bis 1945, aber dann auch auf die Emigration aus der ehemaligen DDR oder dem kommunistischen Osteuropa gerichtet. Zudem soll der Bogen zur Situation heutiger Exilkünstler gespannt werden, die in Deutschland eine Zuflucht gefunden haben.

« Zurück