Die digitale Restaurierung wurde ermöglicht durch Mittel der Digitalisierungsoffensive der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des Fördervereins „Freunde und Förderer des deutschen Filmerbes e.V.“.
Die Präsentation fand am 24. August 2022
bei den UFA Filmnächten in Berlin statt.
Für diese Weltpremiere entstand eine neue Filmmusik von Florian C. Reithner. Aufgeführt durch das Metropolis Orchester Berlin unter der Leitung von Burkhard Götze.
Synopsis
Noch keinem Bergsteiger ist es gelungen, den Gipfel der majestätischen Guglia del Diavolo zu erklimmen. Ein Kletterer versucht immer wieder vergeblich sein Glück. Da seine alte Mutter die ständige Sorge um ihn nicht mehr erträgt, gibt er ihr irgendwann das Versprechen, nie wieder einen Versuch zu unternehmen.
Auch seiner Jugendfreundin und Schülerin Hella lässt der Berg keine Ruhe. Als Hella glaubt, einen sicheren Weg zum Gipfel gefunden zu haben, versucht sie, ihren Lehrmeister zu einer gemeinsamen Besteigung zu überreden. Der jedoch hält an dem Versprechen fest. Als ein Unwetter aufzieht, eilt Hellas Vater in Todesangst zu dem Bergsteiger und berichtet ihm, dass seine Tochter sich auf den Weg gemacht hat, den Berg im Alleingang zu bezwingen. Nun muss er sein Versprechen brechen und Hellas Leben retten.
Hintergrund
Arnold Fanck (1889-1974) gilt als Erfinder des Bergfilms, ein Genre, das in den 1920er-Jahren rasch international an Popularität gewann: durch eindrucksvolle dokumentarische Aufnahmen der alpinen Hochgebirgswelt, die Fanck als Kulisse verwendete und quasi zur Hauptrolle in seinen Filmen erhob. Hauptdarsteller Luis Trenker war in DER BERG DES SCHICKSALS erstmals auf der Leinwand zu sehen. Mit ihm drehte Fanck in den folgenden Jahren noch mehrere Bergfilme.
Bearbeitung
Die zeitgenössische deutsche Überlieferung besteht aus zwei viragierten Kopien aus Zellulosenitrat, die im Bundesarchiv-Filmarchiv verwahrt werden, und einem Filmfragment aus dem Bestand der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen. Alle Materialien stammen vom selben Kameranegativ und wurden größtenteils im selben Zeitraum kopiert. Die beiden Kopien unterscheiden sich sehr stark im Schnitt.
Für die digitale Restaurierung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung 2018 wurden beide Filmelemente in 2K bei L’Immagine Ritrovata gescannt und miteinander kombiniert.
Als Referenz für die Schnittreihenfolge und die Zwischentitel der Uraufführungsfassung galten insbesondere die Produktionsspuren der circa 200 Meter längeren Kopie, die im Bundesarchiv 1984 von der Leni Riefenstahl-Produktion hinterlegt wurde. Sie wird heute von der Deutschen Kinemathek verwaltet.
Das zweite, in der Schnittreihenfolge stärker manipulierte Filmelement aus dem ehemaligen Bestand des Gosfilmofond diente als Ergänzung für fehlende oder beschädigte Stellen. Es wurde aufgrund der aufwändigeren Gestaltung als Referenz für den Farbplan und die Viragen verwendet.
Die fehlenden Akttafeln wurden in ähnlichem Schrifttyp digital rekonstruiert und mit „FWMS“ gekennzeichnet.
Links: Rohscan (Flecken, Dreck, Klebestellen, Instabilität, Rucker)
Rechts: nach der Retusche und der Lichtbestimmung
Links: Rohscan (Flecken, Dreck, Klebestellen, Instabilität, Rucker)
Rechts: nach der Retusche und der Lichtbestimmung
Mehr im Themen-Special zu den UFA-Filmnächten hier.
Hier geht´s zum Making-Of.
Im Gespräch mit Burkhard Götze