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Wege zu Kraft und Schönheit

(Kulturfilm)

  • aus dem Jahre 1924 - 1925
  • Deutsche Erstaufführung: 16.03.1925
  • Länge: 2567m 94min
  • Land: Deutschland
  • Regie: Wilhelm Prager, Nicholas Kaufmann
  • Drehbuch: Wilhelm Prager, Nicholas Kaufmann
  • Kamera: Friedrich Weinmann, Eugen Hrich, Friedrich Paulmann, Max Brink, Kurt Neubert
  • Musik: Giuseppe Becce, Giuseppe Becce
  • Kurzinhalt:
    „Ein Film über moderne Körperkultur in sechs Teilen“ – so lautet der Untertitel von Wilhelm Pragers Kulturfilm über die Massensport- und Körperkultbewegung der 1920er Jahre. Kernthese des Films ist die Wiederaneignung eines körperlichen Idealzustandes nach Vorbild der Antike. Nach dem Motto „Ein gesunder Geist lebt in einem gesunden Körper“ kritisiert der Film die moderne Gesellschaft, in der der ...
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    „Ein Film über moderne Körperkultur in sechs Teilen“ – so lautet der Untertitel von Wilhelm Pragers Kulturfilm über die Massensport- und Körperkultbewegung der 1920er Jahre. Kernthese des Films ist die Wiederaneignung eines körperlichen Idealzustandes nach Vorbild der Antike. Nach dem Motto „Ein gesunder Geist lebt in einem gesunden Körper“ kritisiert der Film die moderne Gesellschaft, in der der Körper durch industrielle Arbeit und Bürotätigkeit geschwächt und deformiert wird. Stilisierte Szenen zeigen Körperpflege, Gymnastik, Sport und Tanz. Darüber hinaus werden Szenen der Antike nachgestellt. Schon ein halbes Jahr nach ihrer Gründung 1917 etablierte die Universum Film AG eine Kulturabteilung mit eigenen Ateliers und modernster technischer Ausstattung. Konzipiert waren diese Filme zunächst als didaktisch aufbereitete Lehrfilme, die dem „Unterrichts- und Volksbildungswesen dienten“. Radikal an Pragers Werk ist die Bildsprache: Der nackte oder wenig bekleidete menschliche Körper wird bei den verschiedensten sportlichen Betätigungen regelrecht zelebriert. Es gibt nur wenig Spielhandlung, dagegen hauptsächlich performative Aneinanderreihungen diverser Arten der Leibesertüchtigung, häufig in freier Natur, und Nachstellungen antiker Szenen. Der Film traf den Nerv der Zeit: er war Ausdruck eines neuen Körperbewusstseins, wie es sich seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Form der Lebensreformbewegung und des Naturalismus etablierte. WEGE ZU KRAFT UND SCHÖNHEIT ist aber auch ein filmhistorisches Dokument, das als ideologischer Vorläufer des nationalsozialistischen Körperkultes gilt, wie er auch später in Propagandafilmen von Leni Riefenstahl zelebriert wurde.
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  • Produktion: Universum-Film AG (Ufa), Kulturabteilung