Philipp Lothars Spielfilm aus dem Jahr 1940 ist ein Zeugnis für unter der NS-Regierung entstandenes filmisches Propagandamaterial.
Gegen Ende des ersten Weltkriegs hält Oberleutnant Klaus Olden mit seiner Einheit einen verloren scheinenden Posten. Rettung kommt aus der Luft: Fliegerleutnant Jochen Wendler wirft bitter benötigte Munition ab. Doch kurz darauf wird er abgeschossen, Olden rettet ihn. ...
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Philipp Lothars Spielfilm aus dem Jahr 1940 ist ein Zeugnis für unter der NS-Regierung entstandenes filmisches Propagandamaterial.
Gegen Ende des ersten Weltkriegs hält Oberleutnant Klaus Olden mit seiner Einheit einen verloren scheinenden Posten. Rettung kommt aus der Luft: Fliegerleutnant Jochen Wendler wirft bitter benötigte Munition ab. Doch kurz darauf wird er abgeschossen, Olden rettet ihn. Im Lazarett werden beide von Krankenschwester Barbara, einer Jugendfreundin Jochens, gepflegt. Klaus und Jochen schließen Blutsbrüderschaft.
Die Nachkriegszeit ist geprägt von wirtschaftlicher Verzweiflung. Notgedrungen verdingen sich Klaus und Jochen in einem Heeresverwertungslager. Doch als sie dort deutsche Geschützrohre zerstören sollen, bringt Jochen diese Arbeit aufgrund seiner Vaterlandstreue nicht fertig und lässt seinen Freund Klaus zurück. Er bringt die Arbeit nicht fertig und verlässt seinen Freund, der weniger skrupulös ist. Sie verabreden sich auf ein Wiedersehen.
Fünf Jahre später: Klaus hat eine gute Arbeit, und Barbara, die er insgeheim liebt, ist bei ihm als Haushälterin angestellt. Jochen, noch immer arbeitslos, findet Erfüllung im Einsatz für eine politische Kampforganisation gegen die inneren und äußeren Feinde Deutschlands. Wie verabredet treffen sich die beiden Blutsbrüder wieder; doch wieder gehen sie im Streit auseinander, zumal Barbara und Jochen sich ineinander verlieben. Erst als ihr Leben durch eine schwere Erkrankung bedroht ist, erkennt Klaus, dass er zu seinem Freund stehen muss. Versöhnt marschieren die beiden am 1. September 1939 in vorderster Reihe erneut in den Krieg.
BLUTSBRÜDERSCHAFT propagiert Kameradschaft und Nationalismus an der Front und darüber hinaus auch im zivilen Leben. Protagonist Wendler steht auch nach dem Ersten Weltkrieg für sein Vaterland ein. Als Dokument der Massenbeeinflussung des Dritten Reichs demonstriert der Film die Vermittlung militaristischer Ideologie und Vaterlandsliebe.
Von den Alliierten wurde der Film 1945 als Verbotsfilm klassifiziert. Seit 1966 befinden sich die ehemaligen Verbotsfilme im Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und werden unter Vorbehalt in öffentlichen Aufführungen zugänglich gemacht.
Darunter fallen die Propagandafilme aus der Zeit des Nationalsozialismus, deren Inhalt kriegsverherrlichend, rassistisch, antisemitisch und/oder volksverhetzend ist und deshalb auf Beschluss des Stiftungs-Kuratoriums nicht für den allgemeinen Vertrieb freigegeben werden.
Diese Vorbehaltsfilme stehen jederzeit in den Räumen der Stiftung selbst für schulische, wissenschaftliche und dokumentarische Zwecke zur Sichtung zur Verfügung. Die vielfältigen und jederzeit möglichen bundesweiten öffentlichen Aufführungen in Kinos, Universitäten, Schulen etc. sind eingebunden in einen einführenden Vortrag und eine anschließende Diskussion.
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