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Robert und Bertram

(Spielfilm/Hauptfilm)

  • Komödie aus dem Jahre 1939
  • Deutsche Erstaufführung: 07.07.1939
  • Länge: 2485m 91min
  • Land: Deutschland
  • Produzent: Helmut Schreiber
  • Regie: Hans Hellmut Zerlett
  • Drehbuch: Hans Hellmut Zerlett
  • Autor: Gustav Raeder
  • Kamera: Friedl Behn-Grund, Ernst Kunstmann
  • Musik: Leo Leux
  • Ton: Hans Rütten
  • Bauten: Erich Zander, Karl Machus
  • Kurzinhalt:
    Hans Heinz Zerletts Adaption des gleichnamigen Bühnenstücks von Gustav Raeder ist ein nationalsozialistischer Propagandafilm. ROBERT UND BERTRAM ist die erste und einzige antisemitische Komödie des Dritten Reichs. In der Folge war Judendiffamierung durch komische Mittel verboten, allenfalls satirische Elemente waren erlaubt. Nachdem die beiden Vagabunden Robert und Bertram aus dem Gefängnis ge ...
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    Hans Heinz Zerletts Adaption des gleichnamigen Bühnenstücks von Gustav Raeder ist ein nationalsozialistischer Propagandafilm. ROBERT UND BERTRAM ist die erste und einzige antisemitische Komödie des Dritten Reichs. In der Folge war Judendiffamierung durch komische Mittel verboten, allenfalls satirische Elemente waren erlaubt. Nachdem die beiden Vagabunden Robert und Bertram aus dem Gefängnis geflohen sind, machen sie als Tellerwäscher im Gasthof »Silberner Schwan« die Bekanntschaft der Wirtstochter Lenchen. Da ihr Vater in Geldnot ist, soll Lenchen den Gläubiger Biedermeier statt des geliebten Rekruten Michel heiraten. Als Robert und Bertram die Brieftasche des unsympathischen Biedermeiers stehlen, bemerken sie, dass sich dieser hohe Summen bei dem jüdischen Kommerzienrat Ipelmeyer geliehen hat, um sich den „Silbernen Schwan“ anzueignen. Robert und Bertram reisen in die Hauptstadt und erschleichen sich unter falschem Namen eine Einladung ins luxuriöse Haus des Betrügers Ipelmeyer. Beim abendlichen Kostümfest stehlen die Landstreicher den Familienschmuck und übergeben ihn Lenchens Vater. Lenchen und Michel können nun heiraten, Robert und Bertram fliehen mit einem Fesselballon direkt in den Himmel. Der Antisemitismus wird in ROBERT UND BERTRAM ganz explizit zur Schau gestellt. Ipelmeyer und seine Familie sind heuchlerische, geldgierige Betrüger. Roberts und Bertrams kriminelle Handlungen werden durch die negative Darstellung Ipelmeyers gerechtfertigt. Die deutschen Tugenden personifiziert hingegen Lenchens Liebhaber Michel, der sich durch den Militärdienst vom Tollpatsch zum „strammen Soldaten“ entwickelt. Wie alle antisemitischen Filme dieser Zeit sollte auch Zerletts Film bei der deutschen Bevölkerung dafür sorgen, dass die Verbrechen gegen Juden als eine Art „Vergeltungsakt“ wahrgenommen wurden. Derartige Darstellungen dienten der Rechtfertigung des Holocaust. 1942 wurde das humoristische Ende des Films zu kriegspropagandistischen Zwecken abgeändert: Robert und Bertram flogen nun nicht mehr gen Himmel, sondern verpflichteten sich zum Militärdienst an der Front. Von den Alliierten wurde der Film 1945 als Verbotsfilm klassifiziert. Seit 1966 befinden sich die ehemaligen Verbotsfilme im Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und werden unter Vorbehalt in öffentlichen Aufführungen zugänglich gemacht. Darunter fallen die Propagandafilme aus der Zeit des Nationalsozialismus, deren Inhalt kriegsverherrlichend, rassistisch, antisemitisch und/oder volksverhetzend ist und deshalb auf Beschluss des Stiftungs-Kuratoriums nicht für den allgemeinen Vertrieb freigegeben werden. Diese Vorbehaltsfilme stehen jederzeit in den Räumen der Stiftung selbst für schulische, wissenschaftliche und dokumentarische Zwecke zur Sichtung zur Verfügung. Die vielfältigen und jederzeit möglichen bundesweiten öffentlichen Aufführungen in Kinos, Universitäten, Schulen etc. sind eingebunden in einen einführenden Vortrag und eine anschließende Diskussion.
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  • Produktion: Tobis-Filmkunst GmbH