DAS LEBEN GEHT WEITER ist ein nicht fertig gestellter Propagandafilm des NS-Regimes. Im letzten Kriegsjahr produziert, wurden bis zum Einmarsch der Russen nur zwei Drittel des Films abgedreht. Das Filmmaterial gilt bis heute als verschollen.
Der Film spielt zur Zeit der Bombenangriffe auf Berlin im Jahr 1943. Zentrum der Ereignisse ist eine Zehlendorfer Hausgemeinschaft in Berlin. Der Diploming ...
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DAS LEBEN GEHT WEITER ist ein nicht fertig gestellter Propagandafilm des NS-Regimes. Im letzten Kriegsjahr produziert, wurden bis zum Einmarsch der Russen nur zwei Drittel des Films abgedreht. Das Filmmaterial gilt bis heute als verschollen.
Der Film spielt zur Zeit der Bombenangriffe auf Berlin im Jahr 1943. Zentrum der Ereignisse ist eine Zehlendorfer Hausgemeinschaft in Berlin. Der Diplomingenieur Ewald Martens feiert den Geburtstag seiner Frau Gundel. Nur wenige gemeinsame Stunden bleiben dem Ehepaar, bevor Martens aufgrund des Aufrufs zur Evakuierung Berlins wieder zu seiner Arbeit in der Rüstungsindustrie zurückkehren muss. Er soll ein zuverlässiges Peilgerät entwickeln, das den Nachtjägern nahende feindliche Bomber anzeigt und ihnen somit einen Vorteil verschafft. Gundel Martens beobachtet nicht nur ihren Mann mit Sorge, sondern auch ihre Freundin Leonore. Diese hat bei einem Fliegerangriff den Hauptmann Hoesslin kennen und lieben gelernt. Hoesslin geht in seiner Pflicht voll auf und stellt die Beziehung zu Leonore hintenan. Sie muss ihm den Wert menschlicher Nähe gerade in Notzeiten erst begreiflich machen.
Währenddessen kann Martens mit letzter Anstrengung das Peilgerät fertig stellen, bei einem schweren Bombenangriff kommt es zum Einsatz. Unter den Opfern des Angriffs befindet sich auch Gundel. Die Schicksale der Figuren sollen zeigen, dass das Leben trotz aller Not und Leiden weitergeht.
Im Produktionsjahr 1945 sollten laut Reichspropagandaministerium nur noch Unterhaltungsfilme hergestellt werden, um das Volk bei Laune zu halten. Vor der politischen Wirklichkeit konnten aber selbst die Nazis die Augen nicht mehr verschließen. DAS LEBEN GEHT WEITER sollte der letzte Monumentalfilm des Dritten Reichs werden und die Deutschen zum Durchhalten und Weiterkämpfen durch Opferbereitschaft, ungebrochenen Willen und den einenden Gedanken der Freiheit animieren. Schon die Dreharbeiten waren eine einzige Farce. Beruhend auf einem Artikel von Goebbels selbst wurden für den Film hochkarätige Filmgrößen engagiert. Die Schauplätze in Berlin waren längst zerbombt und mussten zunächst in Babelsberg nachgebaut werden. Als dieses ebenfalls angegriffen wurde, mussten die Dreharbeiten nochmals verlegt werden. In einem Fliegerhorst in Lüneburg wurde weitergedreht. Auf Hitlers Befehl hin sollte der Film „in dringendem Reichsinteresse“ fertig gestellt werden, wozu es aber nicht mehr kam. Regisseur Liebeneiner, der die Niederlage Deutschlands ahnte, arbeitete mitunter sogar an einer zweiten Version des Films, die nicht mehr im Interesse seiner Auftragsgeber war. Während der britischen Besatzung versteckte Liebeneiner Kameraausrüstung und bis dahin abgedrehte Filmrollen im Dom von Bardowick, wo sich die Spur des Films verlor.
Von den Alliierten wurde der Film 1945 als Verbotsfilm klassifiziert. Seit 1966 befinden sich die ehemaligen Verbotsfilme im Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und werden unter Vorbehalt in öffentlichen Aufführungen zugänglich gemacht.
Darunter fallen die Propagandafilme aus der Zeit des Nationalsozialismus, deren Inhalt kriegsverherrlichend, rassistisch, antisemitisch und/oder volksverhetzend ist und deshalb auf Beschluss des Stiftungs-Kuratoriums nicht für den allgemeinen Vertrieb freigegeben werden.
Diese Vorbehaltsfilme stehen jederzeit in den Räumen der Stiftung selbst für schulische, wissenschaftliche und dokumentarische Zwecke zur Sichtung zur Verfügung. Die vielfältigen und jederzeit möglichen bundesweiten öffentlichen Aufführungen in Kinos, Universitäten, Schulen etc. sind eingebunden in einen einführenden Vortrag und eine anschließende Diskussion.
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