JAKKO von Fritz Peter Buch aus dem Jahr 1941, ist einer der wenigen propagandistischen Jugendfilme des Dritten Reichs
Der Waise Jakko arbeitet beim Zirkus und reist durch die ganze Welt. Seine einzige Bezugsperson ist der Clown Anton. Als der Zirkus gerade in Deutschland gastiert, fliehen die beiden vor dem Zirkusdirektor Zaballo, der all die Jahre die Kontrolle über das Leben von Jakko besaß. D ...
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JAKKO von Fritz Peter Buch aus dem Jahr 1941, ist einer der wenigen propagandistischen Jugendfilme des Dritten Reichs
Der Waise Jakko arbeitet beim Zirkus und reist durch die ganze Welt. Seine einzige Bezugsperson ist der Clown Anton. Als der Zirkus gerade in Deutschland gastiert, fliehen die beiden vor dem Zirkusdirektor Zaballo, der all die Jahre die Kontrolle über das Leben von Jakko besaß. Dieser lernt in Deutschland eine Gruppe von „Blauen Jungen“ – wie die Hitlerjugend der Marine im Dritten Reich genannt wurde – kennen und freundet sich mit einem von ihnen an. Einer der Jungen namens Jochen überzeugt seine Familie dazu, Jakko in ihrem bürgerlichen Zuhause aufzunehmen. Doch Jakko fällt es schwer, sich an das Leben in Deutschland, die Manieren und die Disziplin zu gewöhnen. Zudem misstraut sein Umfeld dem Vagabunden. Er kehrt zu Anton zurück, aber der Clown findet sich in der Gesellschaft noch weniger zurecht. Er ist einsam, heruntergekommen und zieht den Jungen in einen Einbruch hinein. Dabei stirbt der Clown und Jakko kehrt zurück zu Jochens Familie.
Die Schirmherrschaft des Films JAKKO übernahm der Reichsjugendführer Arthur Axmann. JAKKO ähnelt in seiner Thematik KOPF HOCH, JOHANNES, da beide Filme von einem jungen Außenseiter und seiner Eingliederung in die nationalsozialistische Staatsjugend erzählen. Die Figur des Jakko bot ein sympathisch inszeniertes Vorbild, mit dem sich die Jugendlichen identifizieren konnten. Die Nationalsozialisten nutzten die Leichtgläubigkeit der Kinder und die Möglichkeit der Massenbeeinflussung durch den Film aus, um sie für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.
Von den Alliierten wurde der Film 1945 als Verbotsfilm klassifiziert. Seit 1966 befinden sich die ehemaligen Verbotsfilme im Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und werden unter Vorbehalt in öffentlichen Aufführungen zugänglich gemacht.
Darunter fallen die Propagandafilme aus der Zeit des Nationalsozialismus, deren Inhalt kriegsverherrlichend, rassistisch, antisemitisch und/oder volksverhetzend ist und deshalb auf Beschluss des Stiftungs-Kuratoriums nicht für den allgemeinen Vertrieb freigegeben werden.
Diese Vorbehaltsfilme stehen jederzeit in den Räumen der Stiftung selbst für schulische, wissenschaftliche und dokumentarische Zwecke zur Sichtung zur Verfügung. Die vielfältigen und jederzeit möglichen bundesweiten öffentlichen Aufführungen in Kinos, Universitäten, Schulen etc. sind eingebunden in einen einführenden Vortrag und eine anschließende Diskussion.
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