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ZUR CHRONIK VON GRIESHUUS (DF)

Holstein im 17. Jahrhundert: Als der alte Burgherr stirbt, ohne seinen Nachlass zu klären, entbrennt ein erbitterter Kampf seiner Söhne um das Erbe.

100 Jahre nach seiner Uraufführung am 11. Februar 1925 präsentieren wir Arthur von Gerlachs ZUR CHRONIK VON GRIESHUUS in der digital restaurierten Fassung der Murnau-Stiftung. Obwohl gleichsam zu den Großproduktionen und ästhetischen Höhepunkte der UFA gehörend, befindet sich ZUR CHRONIK VON GRIESHUUS (1923-25) heute im Schatten anderer Großproduktionen, die in der gleichen Periode entstanden, wie DIE NIBELUNGEN (1922-24) oder DER LETZTE MANN (1924). Ein Grund für das allmähliche Vergessen des Films mag darin liegen, dass der Regisseur Arthur von Gerlach weitaus weniger bekannt ist als Fritz Lang oder F. W. Murnau. Als er im Premierenjahr des GRIESHUUS-Films im Alter von nur 49 Jahren starb, hinterließ er das schmale Oeuvre von zwei Filmen.

„Eindrucksvolles Ausstattungsdrama, das inszenatorisch wie darstellerisch exemplarisch das hohe Niveau des Unterhaltungsfilms während der Weimarer Republik aufzeigt. In der emotionalen Wucht an Fritz Langs NIBELUNGEN erinnernd, wird die Novelle von Theodor Storm auf sein blutiges Intrigen- und Rachespiel fokussiert und mahnt im Stil einer griechischen Tragödie den Kampf um das Recht auf Selbstbestimmung (in der Liebe) an.“ (filmdienst.de)

Komponist und Pianist Uwe Oberg
Uwe Oberg spielt regelmäßig Musik für Stummfilme im Murnau-Filmtheater, in der Caligari FilmBühne und dem Kino des DFFs, aber auch deutschlandweit und bei internationalen Filmfestivals. Seine Musik ist sowohl komponiert wie auch improvisiert, basierend auf Jazz und anderer zeitgenössischer Musik. Er gilt als einer der herausragenden deutschen Stummfilmmusiker. Obergs Musik ist immer mehr als Illustration, seine Performances sind einzigartig. Oft begibt er sich in außergewöhnliche Klanglandschaften, verwendet Live-Elektronik, taucht die Filme in neue Sounds und holt sie so ins Heute.

1962 in Offenbach geboren, begann Uwe Oberg mit sieben Jahren Klavier zu spielen, ging durch populäre Musikstile und landete in den frühen 1980er Jahren beim Jazz. Seit 1986 ist der Autodidakt Mitglied der KOOPERATIVE NEW JAZZ / art.ist Wiesbaden. Mit seinem einzigartigen und unverkennbaren Stil spielt Uwe Oberg an der Schnittstelle zwischen Jazz und neuer improvisierter Musik. Seit den 1980er Jahren ist er dort in zahlreichen Kontexten aktiv: Er spannt den Bogen vom Inside-Piano zu eigenen Kompositionen und der Musik von Monk. Seit 1990 arbeitet Uwe Oberg als Pianist. 2007 erhielt er den hessischen Jazzpreis. Weitere Informationen hier.

Mit freundlicher Unterstützung von Hessen Film & Medien.

Bild: Quelle Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

Stummfilmerbe – neu aufgelegt / 100 Jahre
ZUR CHRONIK VON GRIESHUUS
Regie: Arthur von Gerlach, DE 1925, 98 min, DCP, DF, FSK: ab 6, mit Arthur Kraußneck, Paul Hartmann, Lil Dagover
Mit Live-Musik von Uwe Oberg am E-Piano
Einführung:
Filmwissenschaftlerin Marie Dudzik
Eintritt: 12€/11€ ermäßigt 


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