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SCHATTEN DER WELTSTADT

Premiere zum Welttag des audiovisuellen Erbes: Der Ministerialbeamte Henry Bernard ist nicht etwa durch Fleiß zum Unterpräfekten ernannt worden, sondern durch seine Frau Olly, deren Dienste er seinem Vorgesetzten im Gegenzug verspricht. Als sie sich ihm verweigert, trifft den Minister der Schlag. Kurz darauf wird auch ihr Ehemann tot aufgefunden: erdolcht mit einer Schere. Olly wird zunächst verhaftet, mangels Beweisen aber bald wieder freigelassen. Um ihre Reputation wiederherzustellen, macht sie sich selbst auf die Suche nach dem Mörder. Ihre Spur führt sie zu ihrem eigenen Geliebten, dem Journalisten Felix Granier.
 
Produzentin Ellen Richter spielte die Hauptrolle der missbrauchten und ausgenutzten Ehefrau, die sich selbst ermächtigt und in einem Sensationsprozess auf der Anklagebank wiederfindet. Richter, zuvor eher in Abenteuerrollen bekannt, agierte in diesem Film im Verbrechermilieu von Paris.
Die Vossische Zeitung urteilte am 22. November 1925: „Die Regie arbeitet mit ganz großen Effekten. Sie erzielen Beifall dank der ausgezeichneten Photographie Axel Graatkjaers […]. Die Typechtheit des Boxerkarls – Harry Lambertz-Paulsen – und Eierkopfs – Robert Garrison – ist verblüffend. Der Film ist ein sensationeller Reißer, der sein Publikum finden wird.“
 
Im Jahr 2006 hat die Murnau-Stiftung den Titel anhand des Originalnegativs aus dem Bundesarchiv-Filmarchiv und einer fragmentarisch überlieferten viragierten Nitrokopie photochemisch restauriert. 2016 konnte die restaurierte Fassung in 2K digitalisiert werden.    
Wir zeigen SCHATTEN DER WELTSTADT zum ersten Mal im Murnau-Filmtheater!

Weitere Informationen zum Film gibt’s hier.

Die Veranstaltungsreihe findet statt in Kooperation mit dem Verein 321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.. und der jüdischen Gemeinde Wiesbaden.

 

Pianist und Komponist Uwe Oberg
Der Autodidakt begann mit sieben Jahren Klavier zu spielen, ging durch populäre Musikstile und landete in den frühen 80er Jahren beim Jazz. Seit 1986 ist er Mitglied der KOOPERATIVE NEW JAZZ / ARTist Wiesbaden. Mit seinem einzigartigen und unverkennbaren Stil spielt Uwe Oberg an der Schnittstelle zwischen Jazz und neuer improvisierter Musik. Seit den 80er Jahren ist er in zahlreichen Kontexten aktiv: Er spannt den Bogen vom Inside-Piano zu eigenen Kompositionen und der Musik von Monk. Mit dem international besetzten Quartett ROPE ist es freie Improvisation, LACY POOL widmet sich vor allem Steve Lacys Kompositionen, und im Duo mit SILKE EBERHARD spielt er Musik, die mit Paul Bley verknüpft ist, als auch eigene Stücke. Ferner sucht er immer wieder improvisatorische Begegnungen, etwa im Duo mit Heinz Sauer, Xu Fengxia oder im Trio CUSH mit Saadet Türköz und Paul Lovens.
Außerdem komponiert und spielt er Theatermusik sowie Musik für Tanz, Literatur und Stummfilme. 2007 wurde Oberg mit dem HESSISCHEN JAZZPREIS ausgezeichnet.

Weitere Informationen hier.

 

Filmwissenschaftlerin Ann-Christin Eikenbusch
Ann-Christin Eikenbusch studierte von 2011-2016 Filmwissenschaft und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 2014/15 arbeitete sie für das Deutsche Filminstitut (DFF) als kuratorische Assistenz der Ausstellung Fassbinder – JETZT im Martin-Gropius-Bau, Berlin und betreute redaktionell den begleitenden Ausstellungskatalog Filmstoffe. Kostüme: Barbara Baum (2015). 2015/16 beschäftigte sie sich in ihrer Masterabschlussarbeit mit den Formen audiovisueller Ich-Erzählungen im Werk von Jonas Mekas. Seit 2016 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Filmwissenschaft/Mediendramaturgie tätig und untersucht in ihrer Dissertation Werk und Wirkung der Filmkritikerin, Filmhistorikerin und Filmvermittlerin Lotte H. Eisner im Kontext der klassischen Cinéphilie zwischen Frankreich und Deutschland.

Jüdische Filmschaffende im Kino der Weimarer Republik
SCHATTEN DER WELTSTADT mit Live-Musik von Uwe Oberg am E-Piano
Regie: Willi Wolff, DE 1925, 119 min, DCP, FSK: ungeprüft, mit Ellen Richter, Alfred Gerasch, Walter Janssen

Einführung: Filmwissenschaftlerin Ann-Christin Eikenbusch

Sondereintritt: 11€/10€ ermäßigt


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