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Lesung "Himmelsleiter" und Filmvorführung ASPHALT

Am 18. Januar liest Stefan Piasecki aus seinem aktuellem Roman „Himmelsleiter: Nardebane Aseman“. Im Anschluss wird der Stummfilm ASPHALT (DE 1929) von Regisseur Joe May gezeigt.

Lesung
Himmelsleiter: Nardebane Aseman

Am Vorabend der Weltwirtschaftskrise 1929 versuchen der Potsdamer Textilunternehmer Theodor Simon und die Zeppelin-Werke einen Befreiungsschlag gegen die wirtschaftliche und außenpolitische Isolation Deutschlands: Unter Vermittlung des Auswärtigen Amtes soll in Persien ein Lufthandelsstützpunkt für das neue Luftschiff LZ 128 „Schahnameh“ entstehen und den Handel mit feinen indischen Seiden erleichtern. Konkurrenz droht aus Großbritannien durch die Luftschiffe R100 und R101, doch der Schah von Persien hält zu Deutschland.
In geheimer Mission wird der Ingenieur Wilhelm Darburg nach Teheran geschickt, um dem Luftschiff LZ 127 „Graf Zeppelin“ auf dessen historischer Weltumrundung eine werbewirksame Stippvisite zu ermöglichen. Trotz eines sich unaufhaltsam nähernden Staubsturmes soll die Landung versucht werden.
Darburg trifft in Persien auf eine mit brutalen Mitteln modernisierte Gesellschaft und eine illustre Schar westlicher Abenteurer*innen, Spion*innen, Künstler*innen und Handeltreibender wie Maren Grande und Elena Reason, die für die UFA-Film und Paramount-Pictures um die wenigen Kinos ringen. Der gestrandete Schriftsteller Byron Alvarado wartet auf Geld aus New York, überraschend taucht der Engländer Mason Ruby auf. Verbunden sind sie durch das mysteriöse persische Medium Mahpareh, dessen Kontakte ins Jenseits die traditionelle Männergesellschaft beunruhigen.

Stimmen zum Buch:

„Dieses wunderschöne und sehr empfehlenswerte Buch kombiniert historische Dokumentation mit einer abwechslungsreichen fiktiven Geschichte. Es enthüllt die Anmut, vielfältige Schönheit und Gewohnheiten der historischen persischen Kultur und verbindet persische mit deutscher Geschichte. Mit Witz und Spannung bewegt sich die Handlung durch eine längst vergangene Welt, die Schritt für Schritt enthüllt wird. Kulturelle und religiöse Ereignisse sind wie selbstverständlich Teil des Geschehens; die Integration von technischen Geräten, des Flugwesens und von Schauplätzen erfolgt mit präziser Genauigkeit. Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben und gleichwohl unterhaltsam wie auch informativ. Man kann beim Lesen nicht davon ablassen.“ (Dr. Hamideh Behjat, Assistenzprofessorin, Fakultät für fremde Sprachen und Literatur der Universität Teheran)

Filmvorführung
ASPHALT
Regie: Joe May, DE 1929, 95 min, DCP mit eingespielter Musik von Karl-Ernst Sasse, Einspielung Brandenburgische Philharmonie Potsdam, FSK: ab 0, mit Gustav Fröhlich, Betty Amann, Albert Steinrück

Um der Verhaftung zu entgehen, verführt die Diebin „Brillantenelse“ den jungen Polizeiwachtmeister Holk, der daraufhin auch prompt von einer Anzeige absieht. Als er Else noch einmal besuchen will, wird er in ein Handgemenge mit ihrem Freund, einem gesuchten Verbrecher, verwickelt. In Notwehr tötet Holk ihn und wird daraufhin von seinem Vater, dem Hauptwachtmeister, verhaftet…

Dieser Höhepunkt des deutschen Stummfilmschaffens entführt in das elektrisierende Berlin der späten 20er Jahre. ASPHALT war eine der Spitzenproduktionen der Ufa, für die Produzent Erich Pommer Europas größte Studiokulissen in den Babelsberger Studios baute, und wurde zum Prototyp des urbanen Kinos. Das Melodram gilt aufgrund der herausragenden Kameraarbeit Günther Rittaus als einer der gestalterischen Höhepunkte des Weimarer Kinos. Im Film kommt die entfesselte Kamera zum Einsatz. Erhöhte Mobilität und Souveränität des Kameraauges gewährleistete ein Vorläufer des modernen Kamerakrans. So entstanden spektakuläre Bilder, die den Zuschauer auf suggestive Weise in das Geschehen hineinziehen.
Die „Brillantenelse“ war die Debütrolle für Hauptdarstellerin Betty Amann. Für Albert Steinrück war es hingegen seine letzte, vollständig abgeschlossene Filmrolle. Er erlebte die Uraufführung des Films nicht mehr.

Im Jahr 1994 wurde der Film von der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen und dem Bundesarchiv-Filmarchiv photochemisch restauriert. Das Ausgangsmaterial stammte aus dem Bundesarchiv und dem Gosfilmofond of Russia. Das Master dieser Restaurierung wurde 2015 mit Fördergeldern der BKM von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung digitalisiert.

Bild links: ASPHALT, Quelle Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung / Bild rechts: Cover von „Himmelsleiter: Nardebane Aseman“, Quelle Autor

Film trifft Buch
Lesung, ca. 30 Minuten: Stefan Piasecki ließt aus seinem Roman „Himmelsleiter: Nardebane Aseman
Im Anschluss Filmvorführung, 95 min: ASPHALT (DE 1929)
Eintrittspreis für Lesung und Film:
11€/10€ ermäßigt


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