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ASPHALT

Um der Verhaftung zu entgehen, verführt die Diebin „Brillantenelse“ den jungen Polizeiwachtmeister Holk, der daraufhin auch prompt von einer Anzeige absieht. Als er Else noch einmal besuchen will, wird er in ein Handgemenge mit ihrem Freund, einem gesuchten Verbrecher, verwickelt. In Notwehr tötet Holk ihn und wird daraufhin von seinem Vater, dem Hauptwachtmeister, verhaftet.

Dieser Höhepunkt deutschen Stummfilmschaffens entführt in das elektrisierende Berlin der späten 20er Jahre. Das Melodram ASPHALT, eine der Spitzenproduktionen der Ufa, für die Produzent Erich Pommer Europas größte Studiokulissen in den Babelsberger Studios baute, wurde zum Prototyp des urbanen Kinos. Wie F. W. Murnau in DER LETZTE MANN verwendete Regisseur Joe May die „entfesselte Kamera“ und ließ für die raffinierten Einstellungen, die auf revolutionäre Weise Außen- und Innenaufnahmen verknüpfen, eine fahrbare Turmkonstruktion für die Kamera bauen. So entstanden spektakuläre Bilder, die den Zuschauer auf suggestive Weise in das Geschehen hineinziehen. Gleichzeitig ist ASPHALT ein Meisterstück der Lichtsetzung, die den Zügen von femme fatale Betty Amann als Juwelendiebin Else eine mysteriöse Sinnlichkeit verleiht.

„Ein realistisches Stummfilm-Melodram, das durch überzeugende Darstellung und hervorragende Kameraarbeit seinen Kolportagecharakter verliert.“ (Lexikon des internationalen Films)

Foto oben: Quelle Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

Mi 8.5. 20.15
So 12.5. 13.30
Meister des Weimarer Kinos. Joe May und das wandernde Bild
ASPHALT
Regie: Joe May, DE 1929, 95 min, DCP mit eingespielter Musik von Karl-Ernst Sasse, FSK: ab 0, mit Gustav Fröhlich, Else Heller, Albert Steinrück


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