JUD SÜSS zählt zu den bekanntesten Propagandafilmen der NS-Zeit. Er entstand in einer Reihe von antisemitischen Propagandafilmen, die im nationalsozialistischen Deutschland um 1940 im staatlichen Auftrag produziert wurden. Der Hetzfilm nimmt die historische Person Joseph Süß Oppenheimer (1698-1738) zum Ausgangspunkt, um dessen Arbeit am Hof Herzog Karl Alexanders in einer geschichtsverfälschenden Weise darzustellen.
Wir zeigen JUD SÜSS am 30. Oktober mit einer Einführung und Diskussion. Die Referentin ist Christiane von Wahlert, Vorstand Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung.
Die Alliierten klassifizierten einen Teil der deutschen Filme, die zur Zeit des Nationalsozialismus entstanden waren, 1945 als Verbotsfilme. Seit 1966 befinden sich die ehemaligen Verbotsfilme im Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und werden unter Vorbehalt in öffentlichen Aufführungen zugänglich gemacht. Darunter fallen die Propagandafilme aus der Zeit des Nationalsozialismus, deren Inhalt kriegsverherrlichend, rassistisch, antisemitisch und/oder volksverhetzend ist und deshalb auf Beschluss des Stiftungs-Kuratoriums nicht für den allgemeinen Vertrieb freigegeben werden. Diese Vorbehaltsfilme stehen jederzeit in den Räumen der Stiftung selbst für schulische, wissenschaftliche und dokumentarische Zwecke zur Sichtung zur Verfügung. Die vielfältigen und jederzeit möglichen bundesweiten öffentlichen Aufführungen in Kinos, Universitäten, Schulen etc. sind eingebunden in einen einführenden Vortrag und eine anschließende Diskussion.
Bild: Quelle Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung