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95. Geburtstag Liselotte Pulver

Zu ihrem 95. Geburtstag zeigen wir Liselotte Pulver in der Komödie HELDEN, der 1959 mit dem Deutschen Filmpreis als „Bester Film“ ausgezeichnet wurde und bei den Oscars in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert war.

Die in Bern geborene Schauspielerin Liselotte Pulver (*11. Oktober 1929) debütierte nach ihrer Schauspielausbildung in ihrer Heimatstadt auf der Theaterbühne. Von 1949 bis 1951 spielt sie am Schauspielhaus Zürich, danach hat sie zahlreiche Gastspiele und Tourneen.

Ihr Filmdebüt gibt Liselotte Pulver 1949 mit einer kleineren Rolle in Leopold Lindtbergs SWISS TOUR. 1950 nimmt sie der Hamburger Filmproduzent F. A. Mainz unter Vertrag und besetzt sie mit Hans Albers im Bergdrama FÖHN unter der Regie von Rolf Hansen. Es folgen ein paar weniger erfolgreiche Filme bis sie 1956 in Ostende mit dem Prix Femina für DER LETZTE SOMMER und für die Titelrolle des Puszta-Schulmädchens in Hoffmanns Fernweh-Komödie ICH DENKE OFT AN PIROSCHKA ausgezeichnet wird, die sie zum Star und zum „Prototyp des frischen, burschikosen, dabei aber durchaus liebreizenden jungen Mädchens im Film der 50er Jahre“ (I. Schmid, Stuttgarter Zeitung) macht. Damit wir sie auch international bekannt und spielt beispielsweise in Billy Wilders Ost-West-Satire ONE, TWO, THREE (1961). Pulver dreht in Frankreich, Spanien und den USA, spielt zum Beispiel mit Orson Welles in LA FAYETTE, mit Bob Hope in A GLOBAL AFFAIR und mit Jean Gabin in MONSIEUR. 1965 verkörpert sie die lesbische Äbtissin in SUZANNE SIMONIN, LA RELIGIEUSE DE DIDEROT von Jacques Rivette, der zum Skandalfilm wird und ein künstlerischer Glanzpunkt in Pulvers Karriere ist.

Neben der Kinoarbeit spielt sie in den folgenden Jahren weiterhin Theater, hat Rollen in Fernsehserien und –spielen und zahlreiche Gastauftritte in Shows und Unterhaltungssendungen wie „Dalli Dalli“ oder „Die Montagsmaler“. Bei einem sehr jungen Publikum wird sie durch die „Sesamstraße“ beliebt.

Privat ist ihr Leben zeitweise von tragischen Ereignissen überschattet. 1989 stirbt ihre Tochter Melisande im Alter von 21 Jahren; 1992 ihr Ehemann Helmut Schmid. Auch über diese Ereignisse schreibt sie in mehreren autobiographischen Büchern.

Zu den zahlreichen Auszeichnungen, die Liselotte Pulver im Laufe ihrer Karriere erhalten hat, zählen neben mehreren Bambis auch eine Golden-Globe-Nominierung für A GLOBAL AFFAIR, der Bundesfilmpreis – Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film (1980) und das Bundesverdienstkreuz erster Klasse.

Liselotte Pulver lebt in Perroy am Genfersee und in Bern.

Bild: Liselotte Pulver und O.W. Fischer in HELDEN - Quelle: Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
 

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