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Film

DER ZERBROCHENE KRUG mit Emil Jannings auf DVD und Blu-ray

Wiesbaden (14.08.2020) - Leonine und die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung veröffentlichen DER ZERBROCHENE KRUG (1937, R.: Gustav Ucicky) digital remastert. Ab dem 14. August 2020 sind die DVD und Blu-ray im Handel erhältlich!    

In der Verfilmung des Heinrich von Kleist-Klassikers brilliert Emil Jannings als Dorfrichter Adam. Er soll den Übeltäter verurteilen, der nachts bei Witwe Rulls Tochter einstieg und bei der Flucht einen Krug zerbrach. Doch bei der Verhandlung verwickelt Adam sich in Widersprüche.

Emil Jannings feierte mit dieser Rolle einen seiner großen künstlerischen Erfolge. Die gradlinige Inszenierung von Gustav Ucicky gewinnt dem derb-heiteren Lustspiel um den wohl berühmtesten Krug der deutschen Literaturgeschichte hintergründige Komik und vielschichtige Ironie ab. Drehbuchautorin Thea von Harbou kürzte den Text kaum und näherte ihn lediglich behutsam der Alltagssprache an. Ihr filmisches Geschick offenbart sich in einer gelungenen, wortlosen Eingangssequenz, die das Erwachen des Dorfrichters zeigt.
Emil Jannings, Gustav Ucicky und Thea von Harbou zählten zu den führenden Filmschaffenden ihrer Zeit. Regisseur Ucicky widmete sich bereits vor 1933 nationalen bzw. patriotischen Stoffen und drehte nach dem Machtantritt Hitlers eine Reihe von Propagandafilmen. HEIMKEHR (1941) gilt aufgrund seiner demagogischen Darstellung Vorkriegspolens bis heute als eines der perfidesten NS-Propagandawerke. Nach einem kurzen Berufsverbot dufte Ucicky bereits Ende der 1940er Jahre in Österreich und ab 1952 in Deutschland wieder Filme drehen. Von Harbou war in der NS-Zeit eine vielbeschäftigte Drehbuchschreiberin, Vorsitzende des Verbandes Deutscher Tonfilmautoren und verfasste unter anderem das Drehbuch zu DER HERRSCHER (1937, R.: Veit Harlan), der mit dem höchsten Prädikat “Nationaler Filmpreis” ausgezeichnet wurde. Von Harbou wurde nach Kriegsende kurzzeitig interniert, konnte nach einigen Jahren ihren Autorinnenberuf aber wieder ausüben, beispielsweise für die Deutsche London Film, später auch für die westdeutsche Filmindustrie.

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