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RHAPSODIE DES SATANS (RAPSODIA SATANICA)

RAPSODIA SATANICA ist ein im Jahr 1915 gedrehtes Stummfilm-Melodram des italienischen Regisseurs Nino Oxilia. Das Drehbuch basiert auf einem Gedicht des Dichters Fausto Maria Martini (1886-1931) und ist quasi eine feministische Variation des Faust-Stoffes: Alba d’Oltrevita, eine alternde Dame aus dem Hochadel, verpfändet ihre Seele dem Teufel, der ihr dafür ihre Jugend wiedergeben soll. Denn um sie werben zwei Brüder, Tristano und Sergio, wobei Sergio damit droht, sich umzubringen, wenn sie ihn nicht erhört. Sie aber ist an Sergio gar nicht interessiert, sondern bereitet die Hochzeit mit Tristano vor. Erst als sich Sergio tatsächlich das Leben nimmt, kehren Gefühle wie Reue und Liebe zu ihr zurück. Nun ist sie auch bereit, ihre Vergänglichkeit zu akzeptieren. In diesem Augenblick aber zieht Mephisto sein Versprechen, ihr die Jugend wiederzugeben, zurück, da sie den Vertrag gebrochen habe. Sie verfällt zusehends. Im Schleier geht sie als Sergios Braut ihrem Ende entgegen.

Der Film gilt als Meilenstein unter den Melodramen der 1910er Jahre, die in den Salons und Villen der oberen Mittelschicht und der Aristokratie angesiedelt waren. Die Rolle der Alba d’Oltrevita spielt Lyda Borelli, eine der bekanntesten Diven des italienischen Stummfilms. RAPSODIA SATANICA gilt als ihr schauspielerisch größter Erfolg.
Die Uraufführungskopie von 1917 war von monochromer Einfärbung, d.h. viragiert, und in Teilen handkoloriert. Die viragierte Fassung galt lange Zeit als verschollen. 1996 wurde eine Nitrokopie in den originalen Farben des Werks wiederentdeckt und unter Zuhilfenahme verschiedener Archivbestände in einem Speziallabor in Bologna restauriert. Von der Originallänge von 905 Metern konnten in der restaurierten Fassung 850 Meter erhalten werden.

Der Stummfilm wird mit Live-Musik von Elvira Plenar am E-Piano begleitet.

Elvira Plenar ist Komponistin, Pianistin und Electronic Music Producer. Sie wurde in Zagreb geboren, studierte Klassik und Jazz an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Graz.
Sie arbeitet mit namhaften zeitgenössischen Musikern zusammen und war 10 Jahre lang als Pianistin für die Frankfurt Jazz Big-Band tätig. Plenar hat Gastauftritte in ganz Europa, Kanada und den USA. Sie schreibt Musik für Film sowie Theater und macht Klavierbegleitung für Stummfilme in Kooperation mit der Kinothek Asta Nielsen in Frankfurt am Main. 1993 wurde sie mit dem Jazz Preis des Landes Hessen ausgezeichnet.


Als Vorfilm zeigen wir eine Zusammenstellung mit Fragmenten von Filmen Elvira Notaris: NAPOLI SIRENA DELLE CANZONI (s/w und  Farbe, 35mm, 17 min)

Von den über 200 Filmen Elvira Notaris sind nur drei sowie eine Reihe von Fragmenten erhalten, die einen Eindruck von der Vielfalt und Schönheit ihrer Arbeiten geben. Die Rolle wurde zusammengestellt von Edoardo (Gennariello) Notari, dem Sohn Notaris und Darsteller in fast allen ihren Filmen.

Es ist eine Kooperation mit der Kinothek Asta Nielsen e.V.. Weitere Informationen gibt‘s hier

Do 30.11. 20.15
In Kooperation mit…
RHAPSODIE DES SATANS (Rapsodia Satanica)
Regie: Nino Oxilio, IT 1915, 45 min, 35mm mit englischen Zwischentiteln, Live-Musik von Elvira Plenar am E-Piano, FSK: ungeprüft, mit Lyda Borelli, Ugo Bazzini, Andrea Habay

Einführung: Heide Schlüpmann (Kinothek Asta Nielsen e.V.). Der Stummfilm wird mit Live-Musik von Elvira Plenar am E-Piano begleitet.


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