Direkt zum Inhalt

130. Geburtstag Louis Brody

15.02.2022 - Louis Brody (15.2.1892-11.2.1951) zählte zu den wenigen Schwarzen Personen in Deutschland, die am Anfang des 20. Jahrhunderts als Schauspieler, Musiker, Ringer und Tänzer individuell wahrgenommen und in Filmvorspännen, Presseheften und Filmkritiken namentlich erwähnt wurde. Er war im hohen Maße daran beteiligt, die öffentliche Wahrnehmung Schwarzer Deutscher selbst zu bestimmen und die afrikanisch-diasporische Community in Deutschland politisch zu organisieren, bspw. mit der Gründung des „Afrikanischen Hilfevereins“ 1918. Zwischen 1915 und 1951 wirkte er in über 50 Filmen mit.

Wenngleich Brody zu den wenigen Schwarzen Darstellern mit Sprechrollen gehörte, waren seine Figuren stets exotisch, dämonisch und rassistisch markiert. Sein vielseitiges Talent und seine großen Sprachkenntnisse sicherten ihm auch während der NS-Zeit seinen Lebensunterhalt und retteten ihm womöglich das Leben. Zudem wurden für das neue Genre des Kolonialfilms nicht-weiße Komparsen benötigt. In Produktionen wie CARL PETERS (1941) oder QUAX IN FAHRT (1943/44) war Brody stereotyp als „eingeborener“ Häuptling zu sehen. Im Gegensatz zum Weimarer Kino war der NS-Film bestrebt, ein komplett domestiziertes und bewegungsloses Afrikabild zu entwerfen.

Weitere Infos hier.

Foto oben: Quelle Wikipedia

« Zurück