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PROJEKT: MÜNCHHAUSEN

  • Agfacolor-Restaurierung Ufa-Klassiker MÜNCHHAUSEN feierte Premiere auf dem Filmfest München 2017 | Aushangfoto: Murnau-Stiftung Agfacolor-Restaurierung Ufa-Klassiker MÜNCHHAUSEN feierte Premiere auf dem Filmfest München 2017 | Aushangfoto: Murnau-Stiftung
  • Kameranegativ Exportfassung, Bundesarchiv | Foto: Barbara Flückiger Kameranegativ Exportfassung, Bundesarchiv | Foto: Barbara Flückiger
  • Kameranegativ invertiert Exportfassung, Bundesarchiv | Foto: Barbara Flückiger Kameranegativ invertiert Exportfassung, Bundesarchiv | Foto: Barbara Flückiger
  • Hans Albers in einer seiner Paraderollen | Aushangfoto: Murnau-Stiftung Hans Albers in einer seiner Paraderollen | Aushangfoto: Murnau-Stiftung
  • Restaurierte Fassung 2017 | Aushangfoto: Murnau-Stiftung Restaurierte Fassung 2017 | Aushangfoto: Murnau-Stiftung
  • Kameranegativ Exportfassung, Bundesarchiv |  Foto: Barbara Flückiger Kameranegativ Exportfassung, Bundesarchiv | Foto: Barbara Flückiger
  • Kameranegativ invertiert Exportfassung, Bundesarchiv | Foto: Barbara Flückiger Kameranegativ invertiert Exportfassung, Bundesarchiv | Foto: Barbara Flückiger
  • Kameranegativ Exportfassung Nachkriegszeit, Bundesarchiv | Foto: Barbara Flückiger Kameranegativ Exportfassung Nachkriegszeit, Bundesarchiv | Foto: Barbara Flückiger
  • Weiteres Staraufgebot neben Hans Albers und Brigitte Horney: Ilse Werner | Aushangfoto: Murnau-Stiftung Weiteres Staraufgebot neben Hans Albers und Brigitte Horney: Ilse Werner | Aushangfoto: Murnau-Stiftung
  • Mit farbenfroher, opulenter Ausstattung: MÜNCHHAUSEN | Aushangfoto: Murnau-Stiftung Mit farbenfroher, opulenter Ausstattung: MÜNCHHAUSEN | Aushangfoto: Murnau-Stiftung
  • Brigitte Horney neben Hans Albers | Restaurierte Fassung 2017 Brigitte Horney neben Hans Albers | Restaurierte Fassung 2017
  • Restaurierte Fassung 2017 Restaurierte Fassung 2017
  • Die Abenteuer des „Lügenbarons“ von Münchhausen sind berühmt | Restaurierte Fassung 2017 Die Abenteuer des „Lügenbarons“ von Münchhausen sind berühmt | Restaurierte Fassung 2017
  • Restaurierte Fassung 2017 Restaurierte Fassung 2017
  • Restaurierte Fassung 2017 Restaurierte Fassung 2017
  • Restaurierte Fassung 2017 Restaurierte Fassung 2017
  • Agfacolor-Kopie mit Farbausbleichung Gosfilmofond of Russia Agfacolor-Kopie mit Farbausbleichung Gosfilmofond of Russia
  • Agfacolor-Kopie mit Farbausbleichung Gosfilmofond of Russia Agfacolor-Kopie mit Farbausbleichung Gosfilmofond of Russia
  • Agfacolor-Kopie mit Farbausbleichung Gosfilmofond of Russia Agfacolor-Kopie mit Farbausbleichung Gosfilmofond of Russia
  • Kurz vor der „Münchhausen“-Premiere: (v. l.): Dr. Jörg Pohlman, Franz Kraus (beide ARRI), Daniel Sponsel (DOK.fest München), Diana Iljine (Filmfest München), Prof. Dr. h. c. Bernd Neumann (FFA), Ernst Szebedits (Murnau-Stiftung), Josef Reidinger (ARRI Media) und Eberhard Junkersdorf (FFA)  Foto: ARRI Media Kurz vor der „Münchhausen“-Premiere: (v. l.): Dr. Jörg Pohlman, Franz Kraus (beide ARRI), Daniel Sponsel (DOK.fest München), Diana Iljine (Filmfest München), Prof. Dr. h. c. Bernd Neumann (FFA), Ernst Szebedits (Murnau-Stiftung), Josef Reidinger (ARRI Media) und Eberhard Junkersdorf (FFA) Foto: ARRI Media
  • Diana Iljine, Leiterin Filmfest München, begrüßte die Premierengäste  Foto: ARRI Media Diana Iljine, Leiterin Filmfest München, begrüßte die Premierengäste Foto: ARRI Media
  • Franz Kraus, Vorstand der ARRI AG: „Mit unserem Beispiel möchten wir Unternehmen und Stiftungen anregen, Partnerschaften für die Restaurierung von ausgewählten Filmen zu übernehmen.“  Foto: ARRI Media Franz Kraus, Vorstand der ARRI AG: „Mit unserem Beispiel möchten wir Unternehmen und Stiftungen anregen, Partnerschaften für die Restaurierung von ausgewählten Filmen zu übernehmen.“ Foto: ARRI Media
  • FFA-Präsident Prof. Dr. h. c. Bernd Neumann: „Film ist im Vergleich zu allen anderen Medien das überzeugendste, anschaulichste, lebendigste und mit Abstand emotionalste Medium für uns Menschen.“  Foto: ARRI Media FFA-Präsident Prof. Dr. h. c. Bernd Neumann: „Film ist im Vergleich zu allen anderen Medien das überzeugendste, anschaulichste, lebendigste und mit Abstand emotionalste Medium für uns Menschen.“ Foto: ARRI Media
  • Ernst Szebedits, Vorstand der Murnau-Stiftung: „Was nicht bald digitalisiert wird, wird unsichtbar und verschwindet.“  Foto: ARRI Media Ernst Szebedits, Vorstand der Murnau-Stiftung: „Was nicht bald digitalisiert wird, wird unsichtbar und verschwindet.“ Foto: ARRI Media
  • Premierengäste (v. l.): Oliver Schneider, Anja Pallasch, Adam Zimny (alle Universum Film) und Fabio Quade (Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung)  Foto: ARRI Media Premierengäste (v. l.): Oliver Schneider, Anja Pallasch, Adam Zimny (alle Universum Film) und Fabio Quade (Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung) Foto: ARRI Media
  • Christine Berg (l.), Eberhard Junkersdorf und Ann-Malen Witt (alle FFA)  Foto: ARRI Media Christine Berg (l.), Eberhard Junkersdorf und Ann-Malen Witt (alle FFA) Foto: ARRI Media
  • Prof. Dr. Barbara Flückiger (l., Universität Zürich) und Anke Wilkening (Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung)  Foto: ARRI Media Prof. Dr. Barbara Flückiger (l., Universität Zürich) und Anke Wilkening (Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung) Foto: ARRI Media
  • Premierenfassung | Gosfilmofond of Russia Premierenfassung | Gosfilmofond of Russia
  • Premierenfassung | Gosfilmofond of Russia Premierenfassung | Gosfilmofond of Russia
  • Premierenfassung | Gosfilmofond of Russia Premierenfassung | Gosfilmofond of Russia

Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt der Restaurierungen von Veit Harlans IMMENSEE (1943) und OPFERGANG (1942-44) ist mit dem Ufa-Klassiker MÜNCHHAUSEN nun auch die dritte Agfacolor-Restaurierung beendet. Die kursierenden Fassungen von Josef von Bakys Film lassen den typischen Farbeindruck des Agfacolor-Verfahrens nur mehr erahnen. Die Farbrestaurierung fand in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Barbara Flückiger, Forschungsprojekt ERC Advanced Grant FilmColors der Universität Zürich statt. Die technischen Arbeiten führte ARRI Media durch, Senior Colorist ist Andreas Lautil. Hauptsponsor der 4K Restaurierung war ARRI Media. Weitere Förderung sind Mittel aus der Digitalisierungsoffensive der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Gemeinsam mit den Internationalen Münchner Filmwochen hat ARRI im Rahmen des Filmfest München 2017 und anlässlich des 100-jährigen Firmenjubiläums am 23. Juni 2017 die Weltpremiere der restaurierten Fassung ausgerichtet. Gleichzeitig wurde damit das ebenfalls 100-jährige Jubiläum der Ufa gefeiert.

MÜNCHHAUSEN zum 25jährigen Jubiläum der Ufa
Von der Reise zum Mond, über den Besuch Casanovas in Venedig bis hin zum Ritt auf der Kanonenkugel – die Abenteuer des „Lügenbarons“ von Münchhausen sind berühmt. Sie boten 1943 den idealen Stoff für einen Ausstattungsfilm in Farbe, den Goebbels zum 25-jährigen Bestehen der Ufa in Auftrag gegeben hatte. Demonstriert werden sollte die Leistungsfähigkeit der isolierten deutschen Filmindustrie. Maßstab war Hollywood. An der Spitze des Staraufgebots Hans Albers als Baron Münchhausen, gefolgt von Brigitte Horney und Ilse Werner. Der mit einem Berufsverbot belegte Autor Erich Kästner schrieb das Drehbuch mit einer Sondererlaubnis unter dem Pseudonym Berthold Bürger. 
Während die Wehrmacht Anfang 1943 die entscheidende Niederlage bei Stalingrad erlitten hatte, feierten bei der Premiere am 5. März 2000 geladene Gäste die Materialschlacht MÜNCHHAUSEN: Die anläßlich des Kriegsgeschehens strengen Sparmaßnahmen galten nicht für den Prestigefilm – Trickspezialist Konstantin Irmen-Tschet konnte sich ebenso frei entfalten wie die Ausstatter für Hunderte von Baukomplexen und Tausender historischer Prachtkostüme. Opulenz und Farbenpracht haben das Publikum 1943 in In- und Ausland ebenso fasziniert wie die Cineasten in der Nachkriegszeit. MÜNCHHAUSEN ist bis heute der meist diskutierte NS-Unterhaltungsfilm.

Agfacolor restaurieren
Das in den 1930er Jahren von der I. G. Farbenindustrie AG entwickelte Agfacolor-Verfahren war das erste Farbfilmverfahren im Negativ-Positiv-Prozess, bei dem das Filmmaterial aus drei übereinander aufgegossenen Emulsionsschichten bestand, die jeweils für die blauen, grünen und roten Farbanteile des Aufnahmemotivs empfindlich waren. Die farbgebenden Substanzen waren bereits in den Farbschichten verankert, so dass die Farben gleichzeitig in einem einzigen Entwicklungsbad erzeugt wurden. Typisch im Vergleich zu anderen Farbfilmverfahren sind dezentere, pastellfarbene Farbtöne. Die Farbstoffe sind jedoch nicht langzeitstabil und verblassen zu einem Rot- oder Magentaton.
Zwischen 1939 und 1945 entstanden in Deutschland insgesamt 13 abendfüllende Filme in Agfacolor, darunter Veit Harlans DIE GOLDENE STADT (1942) und OPFERGANG (1942-44), Georg Jacobys FRAUEN SIND DOCH BESSERE DIPLOMATEN (1939-41) oder DIE FLEDERMAUS (1945) von Geza von Bolvary.

Für die Restaurierung von OPFERGANG und IMMENSEE wurde 2014-15 in Zusammenarbeit mit ARRI Media und Prof. Dr. Barbara Flückiger ein Ansatz zur Farbrestaurierung von Agfacolor erarbeitet, der auf der Analyse der filmischen Quellen basiert und dem charakteristischen Erscheinungsbild Rechnung trägt. Er wird für MÜNCHHAUSEN fortgeführt.

Quellen
Für MÜNCHHAUSEN wurden aus dem belichteten Negativmaterial zwei Originalnegative montiert, die sich in Darstellung, Aufnahmewinkel und Schnitt mitunter stark unterscheiden. Das Originalnegativ der deutschen Verleihfassung ist nicht erhalten. Bei der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung sind Farbauszüge überliefert, die von dem Negativ hergestellt wurden, als es bereits durch einen Nachkriegsverleiher gekürzt worden war. Originale Tonmaster sind ebenfalls nicht erhalten.
Bei Farbauszügen handelt es sich um die Reproduktion der drei Grundfarben Rot, Grün, Blau als jeweils schwarz-weißes Duplikat Positiv d.h. drei Duplikat Positive, die im analogen Kopierprozess zur Herstellung eines Internegativs wieder zusammengeführt werden. Die 35mm Kopien, die von diesem Internegativ hergestellt wurden, und bislang als Verleihkopien zur Verfügung standen, sind in der Wiedergabe der Agfacolor-Farben verfälscht, zu steil und weisen Unschärfe sowie Farbränder auf.

Digitaler Restaurierungsansatz
Projektleiterin Anke Wilkening konzipierte einen Restaurierungsansatz basierend auf den Farbauszügen. Ausgangspunkt hierfür waren, dass 1. obwohl als Kameranegativ erhalten, die Exportfassung aufgrund ihrer inhaltlichen Unterlegenheit nicht als Grundlage in Frage kommt, 2. im digitalen Bereich eine Rekombination der Farbauszüge besser zu kontrollieren ist und 3. im Unterschied zur fotochemischen Duplizierung beim digitalen Prozess keine Farbverfälschungen durch Farbfilmemulsionen entstehen.
Das Exportnegativ aus dem Bundesarchiv-Filmarchiv wurde jedoch ebenfalls digitalisiert, so dass es bei der Farbrestaurierung als Referenz genutzt werden konnte. Hierfür führte Senior Colorist Andreas Lautil (ARRI Media) die digitale Lichtbestimmung teilweise interaktiv durch d.h. beide Quellen lagen in zwei Timelines übereinander, so dass sie vergleichend konsultiert werden konnten. Weitere Farbreferenz war eine Agfacolor-Kopie des Exportnegativs aus der Nachkriegszeit in Form einer Fotodokumentation, die Prof. Dr. Barbara Flückiger im Rahmen ihres Forschungsprojekts ERC Advanced Grant FilmColors erstellt hat. Wie bereits für die Farbrestaurierung von OPFERGANG, übernahm Barbara Flückiger auch für MÜNCHHAUSEN die Farbberatung basierend auf ihrer Forschung zu ästhetischen Prinzipien früher Agfacolor-Filme.
Die fehlenden Teile wurden aus einer Agfacolor-Kopie des Gosfilmofond of Russia ergänzt, die vom Negativ für den deutschen Markt stammt. Ihre Farben sind zu einem Magentaton verblichen sind, so dass hier eine Angleichung der Farben an das Restaurierungsergebnis der Farbauszüge nur begrenzt möglich war.
Quelle für den Ton war eine Kopie der Cinémathèque suisse, ebenfalls aus der Nachkriegszeit, die noch vom originalen Tonmaster, einem 14-Zacke-Lichtton stammt. Fehlstellen wurden anhand der Tonspur der Gosfilmofond-Kopie ergänzt.

In- und Auslandsfassung
Da es für Agfacolor kein Duplikat-Material gab, mußte bei den Dreharbeiten ausreichend Material gedreht werden, um zwei Originalnegative herstellen zu können. Ein Negativ wurde für die Herstellung von Kopien für das Inland verwendet und ein sogenanntes Exportnegativ zur Herstellung von – in der Regel – untertitelten Kopien für das Ausland. Oftmals wurden die weniger gelungenen Aufnahmen einer Einstellung für das Exportnegativ verwendet. Besonders für MÜNCHHAUSEN fallen minderwertige Aufnahmen auf.

Die überlieferten Quellen von MÜNCHHAUSEN ergaben die paradoxe Situation, dass ausgerechnet das minderwertige Exportnegativ als Originalnegativ erhalten ist, während das der deutschen Fassung zerstört ist und davon nur Farbauszüge aus den 1950er Jahren erhalten sind. Die Erfahrungen beim Agfacolor-Pilotprojekt IMMENSEE und OPFERGANG haben gezeigt, dass Originalnegative das beste Ausgangsmaterial für eine Restaurierung verblasster Agfacolor-Farben sind. Für MÜNCHHAUSEN wurde daher ein interaktiver Arbeitsweg entwickelt, der es ermöglichte, das Exportnegativ als Referenz für die Farbrestaurierung auf Grundlage der Farbauszüge nutzbar zu machen. Hierzu wurde neben den Farbauszügen der Inlandsfassung auch das Exportnegativ in 4K-Auflösung digitalisiert und digital lichtbestimmt.

In- und Auslandsfassung erlauben einen einzigartigen Einblick hinter die Kulissen von MÜNCHHAUSEN. Die Unterschiede beider Fassungen lassen Rückschlüsse auf die Arbeitsweise bei den Dreharbeiten zu. Zu entdecken sind unterschiedliche Herangehensweisen bei mise-en-scène und Szenenauflösung, variierende Darstellungsweisen der Schauspieler, sogar Pannen. So wurde für die Szene auf dem Mond, die Münchhausen und Kuchenreutter an einem Lagerfeuer und dicht fallenden Schneeflocken zeigt, im Exportnegativ eine Aufnahme verwendet, in der das Feuer kaum brennt und nur vereinzelte Schneeflocken fallen.

Wiederentdeckte Premierenfassung
Während der Recherchen anlässlich der Restaurierung des Agfacolor-Films MÜNCHHAUSEN wurde 2016 eine 35mm Kopie der verschollen geglaubten Premierenfassung im Gosfilmofond of Russia entdeckt. Sie enthält die bislang nur von Standfotos bekannte Szene am Braunschweiger Hoftheater.

MÜNCHHAUSEN wurde am 3. März 1943, dem Tag seiner Premiere mit einer Länge von 3662m freigegeben. Drei Monate später wurde er nochmals der Zensur vorgelegt und mit einer Länge von 3225m im In- und Ausland verliehen. Gosfilmofond of Russia besitzt eine 35mm Agfacolor-Kopie, die mit 3590m bisher die einzige Kopie ist, die der Länge der Premierenfassung nahe kommt und der Inhaltsbeschreibung der Zulassungskarte vom 3. März 1943 entspricht.

Der Vergleich mit der Verleihfassung zeigt überraschende Varianten: Die Kopie enthält nicht nur die in der Zulassungskarte beschriebenen Szenen, in der Münchhausen die Geschichte von seinem arabisch sprechenden Hengst erzählt und in der er auf der Bühne des Braunschweiger Hoftheaters Herzog Karl als Geliebten der Sängerin Louise La Tour düpiert. Was aus der Zulassungskarte nicht hervorging, war, dass viele aus der Verleihfassung bekannte Szenen in der Premierenfassung länger sind und ihr Erzählrhythmus somit wesentlich langsamer ist als der der Verleihfassung.

2016 wurde die Verleihfassung als diejenige restauriert, in der MÜNCHHAUSEN am meisten Verbreitung fand, mit dem Ziel einer Annäherung an den Farbcharakter früher Agfacolor-Filme. Aufgrund des unterschiedlichen Tempos von Verleih- und Premierenfassungen stand fest, dass beide veröffentlicht werden sollten. Entsprechend der Instabilität der Farbstoffe früher Agfacolor-Kopien, sind die Farben der Gosfilmofond-Kopie zu einem Magentaton ausgeblichen. Es wurde dennoch versucht, die digitale Fassung soweit wie möglich an das Ergebnis der restaurierten Verleihfassung anzugleichen. Da die Kopie vor Kürzung des Originalnegativs entstanden ist, handelt es sich um eine originäre Kopie von 1943. Entsprechend wurden einkopierte Mängel nicht bearbeitet.

DVD (2019) und Blu-ray (2019)- Sonderedition mit drei Filmfassungen und umfangreichem Booklet