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DER MANN, DEM MAN DEN NAMEN STAHL

Beim Ausflug in die Großstadt verliert Fridolin Biedermann seine Brieftasche. Der Kriminelle Max Viereg findet es und nimmt die Identität des Besitzers an, heiratet sogar unter diesem Namen. Damit ist es dem echten Biedermann nicht erlaubt, seine geliebte Elvira zu ehelichen. Die verzweifelte Suche nach dem Doppelgänger und nach seiner eigenen Identität führt ihn zu einem absurden Gang durch die Instanzen des Behördenapparates.

Wolfgang Staudtes im expressionistischen Stil gehaltene Bürokratie-Satire wurde in der NS-Zeit verboten und galt lange Zeit als verschollen. Staudte dreht 1948 bei der DEFA das Remake DIE SELTSAMEN ABENTEUER DES HERRN FRIDOLIN B. – wieder mit Axel von Ambesser und Ruth Lommel. Das Filmmaterial wurde an verschiedenen Orten gelagert und später im Staatlichen Filmarchiv der DDR, welches am 3. Oktober 1990 in das Bundesarchiv-Filmarchiv eingegliedert wurde, zusammengeführt. Als man zu Beginn der 1990er Jahre auf der Suche nach verbliebenem Filmmaterial zu Harry Piels unvollendetem Ufa-Film DER MANN IM SATTEL war, stieß man auf 56 Rollen Bild- und 23 Rollen Tonnegativ zu DER MANN, DEM MAN DEN NAMEN STAHL, die in mühevoller Kleinarbeit vom Filmhistoriker Holger Theuerkauf rekonstruiert und restauriert wurden. So gelangte der Film erst im Juni 1996 im Berliner Zeughauskino zu seiner öffentlichen Uraufführung.

„Der Film ist ein Phänomen: Eine bissige Satire auf Bürokratie und engstirnigen Behördengeist, mithin auf die Verwaltung, mithin auf die Regierung – und das im Jahr 1945. Axel von Ambesser, nebenbei auch Kabarettist, spielt mit ironischem Charme die Hauptrolle des Fridolin Biedermann, der heiraten will.“ (Harald Mühlbeyer)

Foto: Quelle Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

Retrospektive Axel von Ambesser
DER MANN, DEM MAN DEN NAMEN STAHL
Regie: Wolfgang Staudte, DE 1945/1996, 82 min, 35mm, FSK: ab 0, mit Axel von Ambesser, Ruth Lommel, Gretl Schörg

Einführung: Gwendolyn von Ambesser


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