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LIL DAGOVER

Bürgerlicher Name Martha Seubert Lebensdaten 30. September 1887 (Madiun, Java) – 23. Januar 1980 (München) Familie Ehemänner Fritz Daghofer und Georg Witt, Tochter Eva Maria Daghofer Filme im Bestand der Murnau-Stiftung

Bis zum frühen Tod ihrer Mutter wuchs Lil Dagover in England, Frankreich und der Schweiz auf. Ab ihrem zehnten Lebensjahr wurde sie von Verwandten in Tübingen großgezogen. Lil Dagover arbeitete als Schauspielerin unter diversen Pseudonymen und veränderte zu Beginn ihrer Karriere ihr Geburtsdatum, um sich jünger zu machen. Ihren Künstlernamen wandelte sie vom Nachnamen ihres ersten Mannes Fritz Daghofer ab.

Sie verkörperte das Inbild der Grande Dame und drehte, obwohl sie keinerlei Ausbildung als Schauspielerin genossen hatte, von Anfang an mit bekannten Größen des Deutschen Filmes, wie zum Beispiel mit Robert Wiene oder Fritz Lang. 1922 wurde sie Schauspielerin der Ufa und wirkte in F.W. Murnaus berühmter Verfilmung der Molière-Komödie Tartüff (1925) mit. Sie engagierte sich nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten zwar nicht politisch, grenzte sich allerdings auch nicht vom Regime ab. Neben ihrer Tätigkeiten beim Film spielte sie Theater und ließ sich zur Truppenbetreuung an die Ostfront beordern.

Dagover hatte im Gegensatz zu einigen ihrer Kollegen keinerlei Probleme damit, vom Stumm- zum Tonfilm zu wechseln und arbeitete noch bis in die 1970er Jahre hinein im Show-Business. Sie wurde nach dem Untergang des NS-Regimes „entnazifiziert“ und konnte so an ihre vorangegangenen Erfolge anknüpfen, sodass der einzige Erfolg der ihr verwehrt blieb, der von ihr stets erhoffte Durchbruch in Hollywood war. Dagover erhielt im Laufe ihrer langen Filmkarriere zahlreiche Filmpreise. Im Jahr 1962 erhielt sie das Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film. 1980 starb Lil Dagover in ihrem Haus auf dem Bavaria- Filmgelände.

Text aus der Ausstellung "Superstars der Ufa"