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SALONWAGEN E 417*

In episodischer Form erzählt der gerade im Verkehrsmuseum angekommene Eisenbahnwaggon E417 von den Epochen seiner aktiven Dienstzeit und ihren Menschen. Eine besondere Rolle spielt dabei der Stationsvorsteher Christian Lautenschläger, der sich während einer durch eine Notbremsung unterbrochenen Fahrt in eine junge Baronesse verliebt. Diese Episode bildet den romantischen Leitfaden der Geschichte und ist im Kaiserreich angesiedelt. Die folgenden Episoden lassen die Entstehungszeit des Films durchscheinen. Eine Episode stellt allegorisch die kommunistische Novemberrevolution dar, in der folgenden wird der Sittenverfall in der Weimarer Republik gezeigt, bis danach marschierende Lederstiefel und arbeitende Menschen den Aufschwung und die Stabilisierung in der NS-Zeit symbolisieren.

Nach DIE STIMME AUS DEM ÄTHER entstand auch Käutners zweites Drehbuch in Zusammenarbeit mit Bobby E. Lüthge. Regie führte Paul Verhoeven, der sich während der NS-Zeit als Regisseur von zahlreichen Unterhaltungsfilmen verdingte. Käutners Einfluss auf das Drehbuch und mit ihm eine leise Kritik an den politischen Verhältnissen, lässt sich noch am ehesten am von ihm geschriebenen musikalischen Leitmotiv erkennen: Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei.

Bild: Quelle Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

In memoriam Curd Jürgens
SALONWAGEN E 417
Regie: Paul Verhoeven, DE 1939, 90 min, DCP, FSK: ab 6, mit Paul Hörbiger, Käthe von Nagy,  Curd Jürgens

Einführung am 15.6.: Filmwissenschaftlerin Miranda Reason


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