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DIE ROTE KAPELLE (OmU)*

Wiesbadener Erstaufführung: Die Rote Kapelle bezeichnet ein wichtiges Widerstandsnetz in Nazideutschland und gleichzeitig einen sowjetischen Spionagering in Paris/Brüssel. Im Gegensatz zur Weißen Rose und zum Stauffenberg-Kreis wurden die Widerstandskämpfer*innen der Roten Kapelle lange Zeit als „Vaterlandsverräter“ denunziert. Während in der BRD ehemalige Nationalsozialisten die Rote Kapelle als kommunistisches Spionagenetzwerk diskreditierten, vereinnahmte in der DDR die Staatssicherheit das angeblich kommunistische Netzwerk für ihre Zwecke. So wurde das Andenken der Roten Kapelle auf unterschiedliche Weise historisch verfälscht.
Anfang der 1970er Jahre wurden sowohl in der Bundesrepublik als auch in der DDR gleichzeitig zwei große Filmprojekte über die Rote Kapelle auf den Weg gebracht: zum einen der aufwendige deutsch-französische Fernseh-Mehrteiler DIE ROTE KAPELLE/L’ORCHESTRE ROUGE, zum anderen der 70mm-DEFA-Spielfilm KLK AN PTX - DIE ROTE KAPELLE, eine der größten Kinoproduktionen der DDR überhaupt. Beide Filme erzählen jeweils nur die halbe Wahrheit – und dienen dem Dokumentarfilm als spannendes Vergleichsmaterial.
Auf der Basis aktueller historischer Recherchen, kann die dramatische Geschichte der Roten Kapelle mithilfe von Spielfilmausschnitten und Aussagen von Nachfahren und Historiker*innen umfassend erzählt werden.

Seine Weltpremiere feierte DIE ROTE KAPELLE auf dem Tel Aviv Human Rights Filmfestival 2020.

Zur offiziellen Verleiherseite und zum Trailer geht’s hier.

Pressestimmen:

„Auch die Enkel der oft in Konzentrationslagern ermordeten Mitglieder spüren ihren Verwandten nach, zum Beispiel Lital Levin, die Großenkelin von Leopold Trepper. Interviews mit ihr und anderen ergänzen zusammen mit historischen Aufnahmen die Bilder der Spielfilme. Aus diesen drei Ebenen formt Carl-Ludwig Rettinger seine Neubewertung der Roten Kapelle, einer vielschichtigen Verknüpfung von Widerstandsgruppen, die noch ihren Platz im historischen Gedächtnis sucht.“ (programmkino.de)

Foto © DEFA-Stiftung

Filmemacher*innen zu Gast
DIE ROTE KAPELLE
Regie: Carl-Ludwig Rettinger, Lorenz Findeisen, DE/BE/IL 2020, 122 min, DCP, OmU, FSK: ab 12

Gespräch mit dem Regisseur Carl-Ludwig Rettinger im Anschluss am 2.9., Eintritt: 9€/8€ ermäßigt


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