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DIE AUSTERNPRINZESSIN

Der schwerreiche amerikanische Geschäftsmann Quaker hat sein Vermögen mit Meeresfrüchten verdient und ist deshalb überall als Austernkönig bekannt. Seine temperamentvolle Tochter, die Austernprinzessin, will unbedingt einen europäischen Adligen ehelichen. So gerät sie an den mittellosen Prinz Nuki, doch der schickt zunächst seinen Diener Josef vor. In der Annahme, einen echten Prinzen vor sich zu haben, heiratet die ungestüme Millionärstochter den Dienstboten bei der erstbesten Gelegenheit. Damit setzt sie eine turbulente Ereigniskette in Gang. Entgleisungen, ein Damenboxkampf, der Ausbruch des Foxtrottfiebers und Alkoholexzesse sind die Folge.

In diesem frühen Stummfilm von Meisterregisseur Ernst Lubitsch zeigt sich bereits dessen Talent für Timing. Mit leichter Hand und großem Einfallsreichtum inszenierte er hier erstmalig das Genre der temporeichen, satirischen Gesellschaftskomödie, das er zur Perfektion führte. Pfiffig in der Handlungsführung, visuell originell und souverän, opulent in der Ausstattung und hochkarätig mit Ossi Oswalda, der deutschen Mary Pickford, und dem Leinwanddraufgänger Harry Liedtke sowie Victor Janson, Julius Falkenstein und Curt Bois besetzt. B. E. Lüthge zeigt sich im Film-Kurier vom 22. Juni 1919 begeistert: „Es war ganz allerliebst. Es war ein echter Lubitsch. Und Ossi war so reizend wie bisher in keinem Film, quecksilbrig, tollkühn, voll überraschender Puppigkeit. […] Das ganze Lustspiel ist elegant und in einer Aufmachung gezeigt, wie nie zuvor in einem deutschen Lustspiel.“

Die Veranstaltungsreihe findet statt in Kooperation mit dem Verein 321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V. und der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden.

Bild: Quelle Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

Jüdische Filmschaffende im Kino der Weimarer Republik
DIE AUSTERNPRINZESSIN
Regie: Ernst Lubitsch, DE 1919, 58 min, DCP mit eingespielter Musik von Aljoscha Zimmermann & Ensemble, FSK: ab 0, mit Ossi Oswalda, Victor Janson, Harry Liedtke

Vorfilm: UND NELSON SPIELT... EINE TONFILM-SCHLAGER-REVUE (Regie: Hans Conradi, DE 1929, 13 min)

Einführung: Medienwissenschaftler Sebastian Schnurr


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